Ein Regionalzug ist bei einem Zusammenstoß mit zwei Rindern in Nordfrankreich außer Kontrolle geraten und erst nach 19 Kilometern zum Stehen gekommen. Der Zug sei durch die Kollision in der Nähe von Serqueux in der Normandie stark beschädigt worden, teilte der Bahnbetreiber SNCF am Donnerstag mit. Die Notbremse habe daraufhin nicht mehr funktioniert.

Nach Angaben der Eisenbahnergewerkschaft Sud-Rail erhielt der Zug auch keinen Strom mehr - er sei mit einer Geschwindigkeit von 80 bis 100 Stundenkilometern weitergerollt. Nach 19 Kilometern sei er an einer Steigung langsamer geworden. Dann habe der Lokführer Schlimmeres verhindert: Er sei im richtigen Moment herausgesprungen und habe Keile unter die Räder gelegt, um den Zug zum Stehen zu bringen. Die sieben Passagiere, der Lokführer und der Schaffner blieben bei dem Vorfall am Dienstag unverletzt. Die SNCF erläuterte, es gebe im gesamten französischen Bahnnetz jährlich mehr als tausend Zusammenstöße mit Rindern oder Großwild - dies sei das erste Mal, dass danach die Bremsen nicht richtig arbeiten.