Ihr Fall hatte die Debatte über Sterbehilfe in Spanien angeheizt - jetzt ist Andrea tot. Die Zwölfjährige starb am Freitag in einem Krankenhaus in Santiago de Compostela im Nordwesten des Landes. Am Montag war ihr die Magensonde entfernt worden, mit der sie künstlich ernährt worden war. Die Eltern seien beim Eintreten des Todes an der Seite des Mädchens gewesen, sagte der Anwalt der Familie.

Seit der Geburt litt Andrea an einer seltenen, unheilbaren Krankheit, die sich unaufhaltsam verschlimmert hatte. Sie konnte zuletzt nicht mehr sprechen und sich auch nicht bewegen. Das Ehepaar Estela Ordonez und Antonio Lago hatte öffentlich für seine Tochter das Recht auf einen "würdigen Tod" verlangt: "Andrea leidet unter starken Schmerzen, ihr Körper hält es einfach nicht mehr aus."

Ärzte zuerst dagegen

Das Gesundheitsministerium der Region Galicien und das Krankenhaus hatten es zunächst abgelehnt, die Sonde zu entfernen, obwohl die Forderung der Eltern von einer Ethik-Kommission angesehener Mediziner unterstützt wurde. Schließlich gab das Krankenhaus nach.

Aktive Sterbehilfe ist in den meisten europäischen Ländern unter Strafe gestellt. Die passive Sterbehilfe, worunter das Entfernen der Magensonde fällt, ist aber in mehreren Staaten erlaubt, darunter auch Spanien. Medienberichten zufolge ist Andreas Fall der erste in Spanien, bei dem lebenserhaltende Maßnahmen bei einem Kind auf Verlangen der Eltern abgesetzt wurden.