Freikommen sollen hauptsächlich Menschen, die in den vergangenen 30 Jahren wegen Drogendelikten zu langen Haftstrafen verurteilt worden waren. Damals waren nach einer Welle von Verbrechen im Zusammenhang mit Kokain strenge Richtlinien für die Bestrafung von Drogenkriminellen erlassen worden.

In den USA sitzen 2,2 Millionen Menschen hinter Gittern - das sind 25 Prozent der Häftlinge auf der gesamten Welt. Die Bevölkerung der USA ist seit 1980 etwa um ein Drittel gewachsen. In dieser Zeit stieg die Zahl der Insassen von Bundesgefängnissen völlig unproportional um 800 Prozent.

Drittel wird abgeschoben

Ein Drittel der Menschen, die nun voraussichtlich zwischen dem 30. Oktober und dem 2. November aus Bundesgefängnissen entlassen werden sollen sind Ausländer, die daraufhin abgeschoben werden sollen, schreibt die "Washington Post". Die anderen zwei Drittel werden zunächst in Übergangshäusern untergebracht, beobachtet und dann entlassen.

Möglicherweise sind die 6.000 Häftlinge erst der Anfang einer größeren Welle. Insgesamt könnte es um 46.000 Menschen gehen, die von den neuen Richtlinien erfasst werden. Staatsgefängnisse kosten etwa neun Milliarden Dollar pro Jahr. Daneben gibt es in den USA eine florierende und profitable Gefängnisindustrie.

Auch US-Präsident Barack Obama bemüht sich darum, die Gefängnisse zu leeren, die als Folge des früheren rigorosen Vorgehens völlig überfüllt sind. Die jetzige Maßnahme ist davon aber unabhängig.