Ein mehrfacher Mörder, der nach Angaben seiner Anwälte geistig behindert war, ist im US-Bundesstaat Virginia hingerichtet worden. Die Exekution von Alfredo Prieto, einem Einwanderer aus El Salvador, sei am Donnerstagabend mit einer Giftspritze erfolgt, teilten die Strafvollzugsbehörden mit. "Bringen wir es hinter uns", waren demnach seine letzten Worte. Um 21.17 Uhr (Freitag, 3.17 Uhr MESZ) wurde Prieto für tot erklärt.

Zuvor hatte ein Bundesrichter einen Aufschub der Hinrichtung abgelehnt. Prietos Anwälte hatte den Antrag mit Bedenken gegen die tödliche Giftmischung begründet. Nach der Ablehnung des Aufschubs riefen sie auch noch den Obersten Gerichtshof der USA an, um die Exekution in letzter Minute abzuwenden. Das Todesurteil wurde jedoch vollstreckt, bevor die Richter eine Entscheidung treffen konnten, wie der Anwalt Robert Lee erklärte.

Alfredo Prieto starb um 3.17 Uhr unserer Zeit
Alfredo Prieto starb um 3.17 Uhr unserer Zeit © AP

Prieto wurde des dreifachen Mordes für schuldig befunden und wird noch mit sechs weiteren Morden in Verbindung gebracht. Er soll unter anderem 1988 zwei Menschen am Stadtrand von Washington erschossen haben. In Kalifornien, wo er 1990 festgenommen wurde, soll er ein 15-jähriges Mädchen vergewaltigt und ermordet haben.

Nach Angaben seiner Anwälte war Prieto geistig zurückgeblieben. Prieto sei hingerichtet worden, obwohl die Justiz nie abschließend geklärt habe, ob er eine geistige Behinderung habe oder nicht, klagte Lee. Zudem sei das Verfallsdatum der Mittel in dem Giftcocktail schon lange überschritten gewesen.

Todesstrafe in 31 Staaten

Die Vereinigten Staaten sind das einzige westliche Land, in dem die Todesstrafe noch vollstreckt wird. Sie ist in 31 der 50 Bundesstaaten sowie auf Bundesebene erlaubt, die Zahl der Hinrichtungen geht aber seit Jahren beständig zurück. In diesem Jahr wurden bereits 21 Todesurteile vollstreckt. Am Mittwoch wurde in Georgia die dreifache Mutter Kelly Gissendaner hingerichtet. In Oklahoma wurde am selben Tag die Hinrichtung des Todeskandidaten Richard Glossip wegen Zweifeln an der Giftmischung in letzter Minute verschoben.