In Zusammenhang mit dem Bombenanschlag in Bangkok, der vor rund zwei Wochen zwanzig Menschenleben gefordert hat, ist ein zweiter ausländischer Verdächtiger festgenommen worden. Es könnte sich um den Bombenleger handeln, erklärte der thailändische Premier und Juntachef Prayuth Chan-ocha am am Dienstag.

Der Mann sei an der Grenze zu Kambodscha in Sa Kaeo festgenommen werden, sagte Prayuth. Er wurde zur Einvernahme nach Bangkok überstellt. Laut "Bangkok Post" wurde der Verdächtige von der kambodschanischen Polizei festgenommen und dann den thailändischen Behörden übergeben.

Chinesischer Pass

Nach Angaben des thailändischen Fernsehens hatte der Mann einen chinesischen Pass dabei. Demnach stammte der Verdächtige aus der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina, wo viele Angehörige der muslimischen Minderheit der Uiguren leben. Unklar war, ob das Dokument gefälscht war.

Ein anderer Tatverdächtiger, der am Samstag festgenommen worden war, hatte einen gefälschten türkischen Pass dabei. Analysten vertreten die Theorie, dass der Anschlag ein Racheakt für die Abschiebung von Uiguren aus Thailand nach China war. Uiguren sind ethnisch mit Türken verwandt.

Der mutmaßliche Bombenleger war kurz vor der Explosion am 17. August im gelben T-Shirt am Tatort gefilmt worden. Er deponierte dort einen Rucksack und ging dann weg. Die Polizei geht davon aus, dass die Bombe in dem Rucksack war.

20 Tote, mehr als 120 Verletzte

Bei dem Attentat im Bangkoker Geschäftsviertel Ratchaprasong beim hinduistischen Erawan-Schrein waren 20 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt worden. Ein großer Teil der Opfer stammte aus China oder Taiwan.

Insgesamt suchte die thailändische Polizei in Zusammenhang mit dem Anschlag vier Personen. Am Montag teilten die Behörden mit, man fahnde nach einer 26-jährigen Thailänderin, von der ein Foto mit schwarzem Hijab veröffentlicht wurde. Die Frau hält sich nach eigenen Angaben seit drei Monaten in der Türkei auf. In ihrem Appartement liegt im Bangkoker Stadtviertel Minburi, in dem viele Muslime leben, stellte die Polizei am Wochenende Material zum Bau von Bomben sicher. In der Wohnung der Thailänderin und eines Manns unbekannter Nationalität seien Düngemittel und Zeitzündervorrichtungen gefunden worden, sagte Polizeisprecher Prawut Thavornsiri.