Nach einem durch schwere Monsunregenfälle verursachten Erdrutsch im Nordosten Indiens haben die Behörden kaum noch Hoffnungen, Überlebende zu finden. Rettungskräfte suchten am Sonntag in dem abgelegenen Dorf Manipur verzweifelt nach 20 verschütteten Bewohnern. Am Samstag hatten von einem Hügel abrutschende Erdmassen das Dorf an der Grenze zu Myanmar weitgehend unter sich begraben.

Das indische Fernsehen zeigte am Sonntag dramatische Bilder aus Manipur. Zu sehen waren einstürzende Häuser, von den Fluten weggerissene Brücken und Familien, die in Notunterkünften versorgt wurden. In mehreren indischen Bundesstaaten kamen nach neuen Behördenschätzungen mindestens 100 Menschen bei Überschwemmungen ums Leben. Betroffen waren unter anderem Westbengalen, Rajasthan, Orissa und Gujarat. Tausende Menschen mussten wegen der seit Juni anhaltenden Niederschläge in Sicherheit gebracht werden.

Eine Frau in Suvasgram südlich von Kalkutta
Eine Frau in Suvasgram südlich von Kalkutta © APA

Die in diesem Jahr ungewöhnlich heftigen Monsunregen haben auch in anderen Ländern der Region große Schäden angerichtet. In Myanmar starben mindestens 27 Menschen, die Vereinten Nationen gehen jedoch davon aus, dass die Opferzahl noch deutlich steigen wird. Mehr als 150.000 Menschen wurden in dem Land in den vergangenen Tagen von den Überflutungen in Mitleidenschaft gezogen. Die Rettungsarbeiten wurden auch am Sonntag durch anhaltenden Regenfälle behindert.

Mehr als 100 Menschen kamen auch in Pakistan in den vergangenen zwei Wochen bei Überschwemmungen ums Leben. In Nepal starben mehr als 30 Menschen bei Erdrutschen. In Vietnam starben mindestens 17 Menschen.