Um die Menschen dazu zu bringen, während der aktuellen Hitzewelle und hohen Ozonwerte auf das Auto zu verzichten, locken einige Städte in der Schweiz mit verbilligten Bus- und Bahnfahrkarten. In Genf war der gesamte Nahverkehr am Samstag zu geringeren Preisen zu nutzen, wie die örtliche Umweltbehörde mitteilte.

Die niedrigeren Preise sollen so lange in Kraft bleiben, bis die Ozonwerte wieder normale Werte erreichen. Ähnliche Maßnahmen trafen die Behörden in den Kantonen Waadt und Wallis, wo derzeit ungewöhnlich hohe Ozonwerte gemessen werden. Wie in anderen europäischen Ländern herrscht auch in der Schweiz aktuell mit Temperaturen von bis zu 38 Grad sengende Hitze. Die Verbindung aus Hitze und Umweltverschmutzung treibt die Ozonwerte weiter in die Höhe.

Abkühlung in einem Brunnen Roms
Abkühlung in einem Brunnen Roms © APA/Carconi

Hitzewarnungen in Italien

In Italien schwitzen die Menschen derzeit bei ungewöhnlich hohen Temperaturen. Das Gesundheitsministerium gab für das Wochenende eine Hitzewarnung für mehrere Städte heraus, darunter Bologna, Florenz, Bozen, Mailand, Turin, Perugia und Rom. Die Temperaturen sollten auf bis zu 38 Grad klettern.

Die Menschen suchten in Scharen Abkühlung in öffentlichen Brunnen, Strände waren überfüllt. Der Agrarverband Coldiretti meldete einen rasanten Anstieg beim Verkauf von Wasser und frischen Früchten, um sich gegen die Hitze zu wappnen.

Florenz heute Mittag bei 35 Grad
Florenz heute Mittag bei 35 Grad © APA

Öffentliche Dusche im Irak

Über die Hitzewelle in Europa können viele Iraker derzeit nur lächeln - dort liegen die Temperaturen schon seit Wochen regelmäßig jenseits der 40 Grad. Am Freitag kletterte das Thermometer in Bagdad auf 46 Grad. Um Abkühlung zu schaffen, haben viele Geschäftsinhaber zu einer besonderen Maßnahme gegriffen: Sie haben vor ihren Geschäften öffentliche Duschen aufgestellt.

"Das mache ich jedes Jahr, wenn die Temperaturen so hoch steigen", sagte Mohammed Hassan in Bagdad. "Das ist das Mindeste, was wir bei dieser extremen Hitze anbieten können." Auch Kasim Abu Dschwad, Inhaber eines Bekleidungsgeschäftes im Westen Bagdads, hat eine Dusche auf der Straße installiert. Er stöhnt: "Im Juli und August können die Temperaturen bei uns sogar 50 Grad erreichen." Wegen des Fastenmonats Ramadan ist das für die Muslime im Irak derzeit besonders hart, da sie zwischen Auf- und Untergang der Sonne weder essen noch trinken dürfen.

In manchen Straßen stehen alle 25 Meter Duschen. Vor manchen bilden sich Schlangen, weil so viele überhitzte Menschen ihre Köpfe unter kühles Wasser stecken wollen. Handtücher liegen meistens auch bereit. Zwar gibt es im Irak auch Klimaanlagen, die helfen jedoch meistens nicht, da vor allem im Sommer tagsüber sehr oft der Strom ausfällt.