Der erneute Ausbruch von Ebola in Liberia könnte Experten zufolge auf den Verzehr von Hundefleisch zurückgehen. Die inzwischen drei Fälle aus dem Dorf Nedowein etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt Monrovia entfernt seien alle einem Zeitfenster zugeordnet worden, erklärte am Donnerstag der Leiter der Anti-Ebola-Einheit des Landes, Moses Massaquoi.

Hund ausgegraben

"Sie haben in der Vergangenheit zusammen Hundefleisch gegessen", sagte er, eine in Liberia durchaus gängige Mahlzeit. Dorfbewohner berichteten ihrerseits, die drei hätten einen toten Hund ausgegraben und gegessen. Einer der Infizierten, ein 17-jähriger Bursche, ist verstorben. Vize-Gesundheitsminister Tolbert Nyenswah zufolge stehen 175 Personen unter Beobachtung.

Eigentlich Ebola-frei

Eigentlich war Liberia am 9. Mai für frei von Ebola erklärt worden, während es in den Nachbarstaaten Sierra Leone und Guinea noch immer neue Infektionen gibt. Nedowein liegt allerdings weit von den Landesgrenzen entfernt. Es ist auch nicht bekannt, dass die drei Erkrankten ins Ausland gereist wären. Massaquoi zufolge wird daher untersucht, ob das Virus sich bei Tieren eingenistet haben könnte. Es sind Fälle nach dem Verzehr von Affenfleisch aufgetreten. Andere Experten erklärten, es könne in abgelegeneren Teilen des Landes noch infizierte Menschen geben. An der der Epidemie in Westafrika sind etwa 11.220 Menschen gestorben, mehr als 4.800 davon in Liberia.