Die Wadiyar-Familie, die das südindische Mysore von 1399 bis 1947 regierte, besitzt Paläste, Burgen, Juwelen, Gemälde und Ländereien. Der junge Wadiyar hat gerade seinen Abschluss an der Universität von Massachusetts in den USA gemacht.

Am Donnerstag überreichte ihm ein hinduistischer Priester in einer privaten Zeremonie eine Handvoll Ganges-Wasser. Eine goldene, mit Edelsteinen verzierte Krone schmückte seinen Kopf. Der 23-Jährige ist der Neffe des Maharadscha Srikanta Datta Narasimharaja Wadiya. Dieser starb 2013, ohne einen Erben zu hinterlassen. Das löste einen Rechtsstreit aus, der eigentlich noch nicht entschieden ist. Nun hat ihn seine Mutter zum Nachfolger bestimmt.

Auf dem Gebiet des heutigen Indien regierten einst Hunderte Fürsten. Als Indien 1947 die Unabhängigkeit von Großbritannien erreichte, schlossen sich die meisten der neuen Nation an. 1971 wurden den Adligen all ihre Titel und Privilegien genommen. Bis heute werden die Dynastien aber von vielen Indern hoch geachtet.