In der "Nuss-Affäre" in Südkorea geht die Staatsanwaltschaft gegen die vorzeitige Haftentlassung der Tochter des Chefs der Fluggesellschaft Korean Air (KAL) vor. Die Anklagebehörde legte am Donnerstag Berufung gegen die Entscheidung eines Gerichts ein, die einjährige Haftstrafe gegen Cho Hyun Ah wegen ihres Wutausbruchs über falsch servierte Macadamia-Nüsse im Flugzeug aufzuheben.

Cho war daraufhin am vergangenen Freitag auf Bewährung freigekommen. Das Berufungsgericht in Seoul hatte geurteilt, dass die 40-Jährige nicht die Absicht gehabt habe, den Flugbetrieb zu stören. Die Haftstrafe wurde in eine zweijährige Bewährungsstrafe umgewandelt. Chos Wutausbruch hatte weltweit für Aufsehen gesorgt. Sie saß deswegen seit Ende Dezember in Haft, im Februar befand sie ein Gericht des Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften schuldig und verurteilte sie zu einem Jahr Gefängnis. Die Anklage forderte sogar drei Jahre Haft.

Hohe Wellen

Weil die Nüsse in der ersten Klasse statt wie vorgeschrieben in einer Schale in einem Sackerl serviert wurden, hatte die 40-Jährige Anfang Dezember den Chefsteward zu sich zitiert, beschimpft und des Flugzeugs verwiesen. Die in New York schon zur Startbahn rollende Maschine musste zum Terminal zurückkehren und startete deshalb mit Verspätung.

Der Fall hatte in Südkorea hohe Wellen geschlagen. Cho wurde als Symbol für eine Generation verwöhnter und arroganter Nachkommen einflussreicher Familienunternehmen gesehen, welche die südkoreanische Wirtschaft dominieren. Cho, die Mutter von Zwillingen ist, trat von ihrem Posten als KAL-Vizechefin zurück, ihr Vater Cho Yang-Ho distanzierte sich von ihrem Verhalten.