Der Co-Pilot des abgestürzten Germanwings-Fluges hat den Autopiloten nach Ermittlerangaben bereits auf dem Hinflug von Düsseldorf nach Barcelona mehrfach auf eine zu niedrige Flughöhe eingestellt. Dies sei während eines angeordneten Sinkflugs geschehen. Das wurde nun in einem offiziellen Zwischenbericht der französischen Untersuchungsbehörde Bea am Mittwoch bestätigt. Zuvor hatte die deutsche "Bild"-Zeitung in ihrer Mittwochausgabe davon berichtet.

150 Menschen getötet

Bisher haben die Ermittler eine Affekt-Tat aufgrund einer psychologischen Ausnahmesituation auf dem Rückflug nicht ausgeschlossen. Nach bisherigen Erkenntnissen hat der Co-Pilot den Airbus A320 der Lufthansa -Tochter Germanwings am 24. März absichtlich gegen den Berg geflogen. Alle 150 Insassen der Maschine wurden dabei getötet. Der Co-Pilot litt in den vergangenen Jahren an Depressionen. Die deutschen Ermittler fanden Hinweise auf Selbstmordpläne.

Lizenz des Piloten enthielt Hinweis auf Vorgeschichte

Der Copilot des abgestürzten Germanwings-Flugzeugs hatte einen Hinweis auf medizinische Untersuchungen in seiner Fluglizenz. Die Pilotenlizenz beinhaltete einen sogenannten SIC-Eintrag ("Specific medical examinations"), heißt es im Zwischenbericht der französischen Untersuchungsbehörde Bea.

Dies bedeute, dass der Fliegerarzt vor einer regelmäßigen Beurteilung der Flugtauglichkeit die Behörde kontaktieren müsse. In dem Bericht heißt es zudem, dass das Flugmedizinische Zentrum der Lufthansa das Tauglichkeitszeugnis des Mannes wegen seiner mit Medikamenten behandelten Depression im Jahr 2009 zweimal nicht erneuert habe.

Im selben Jahr habe Andreas Lubitz dann ein neues Tauglichkeitszeugnis erhalten. Dies zeige, dass der Fall des Mannes damals aufmerksamer untersucht worden sei, sagte Bea-Direktor Remi Jouty. Das medizinische Problem sei bekannt gewesen. Es sei untersucht worden, und es sei eine Entscheidung getroffen worden.