Prinzessin Charlotte wird wenige Tage nach ihrer Geburt den Londoner Kensington-Palast wieder verlassen. Dort hatte die Neugeborene mit ihren Eltern die ersten Tage und Nächte ihres jungen Lebens verbracht. Die Familie wird möglicherweise noch am Dienstag in die Grafschaft Norfolk reisen, wo sie auf dem Landsitz Sandringham das Herrenhaus Anmer Hall bewohnen. Damit ist die Öffentlichkeit zunächst einmal vom weiteren Lebensweg des Kindes ausgeschlossen.

Seit der Geburt am Samstag hatten die Briten mit Spannung auf den Namen für das Kind gewartet - Charlotte Elisabeth Diana. Vor allem die Buchmacher machten am Montag lange Gesichter. Mit Charlotte wurde ein Vorname gewählt, den viele Glücksritter auf ihren Wettscheinen hatten. Die Wettbüros mussten nach einer Schätzung von Ladbrokes - einem der größten britischen Wettanbieter - bis zu eine Million Pfund (1,3 Millionen Euro) auszahlen.

Starke Namen

Die Namensgebung steckt voller Bedeutung: Elizabeth ist ein Tribut an die Uroma Königin Elizabeth II.. Mit Diana wird an Williams Mutter erinnert, die nach ihrem Unfalltod 1997 in Paris in Großbritannien noch immer als "Prinzessin der Herzen" verehrt wird. Charlotte ist die weibliche Form von Charles und ein traditioneller Frauenname im Königshaus. Im 18. Jahrhundert war die Ehefrau von König George III. als Queen Charlotte bekannt, auch Tochter und Enkelin des Königs hießen so.

Schon vor der Bekanntmachung am Nachmittag hatte es in London krachende militärische Ehren für das zu diesem Zeitpunkt noch namenlose Mädchen gegeben. 103 Salutschüsse wurden zur Feier der Geburt abgefeuert. Im Park neben dem Buckingham-Palast spielte eine Militärkapelle Stevie Wonders Hit "Isn't She Lovely" (Ist sie nicht reizend).

Die Prinzessin nimmt in der britischen Thronfolge hinter Opa Prinz Charles, Vater William und Bruder George Position vier ein. Sie verdrängt dabei ihren Onkel, Prinz Harry, von diesem Rang.