Auch Tage nach dem Ausbruch des Vulkans Calbuco in Chile ist die Lage angespannt. Am Sonntagabend spie der Vulkan erneut Asche aus, die Behörden warnten vor weiteren Eruptionen. Die höchste Alarmstufe blieb in Kraft, mehr als 6.500 Menschen mussten eine weitere Nacht in ihren Notunterkünften außerhalb der Gefahrenzone verbringen. Die Armee entsandte Soldaten, um beim Wegräumen der Asche zu helfen.

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In den benachbarten argentinischen Provinzen im Süden normalisierte sich die Lage langsam. In der 110.000 Einwohnern zählenden Stadt San Carlos de Bariloche in Río Negro öffneten die Schulen wieder, auch Krankenhäuser arbeiteten wieder normal und der öffentliche Verkehr kam wieder ins Rollen. Zu schaffen machte den Einwohnern die Asche, die überall niedergegangen war. Um die Luftbelastung so gering wie möglich zu halten, wurden zunächst Geschwindigkeitsbegrenzungen für den Verkehr ausgegeben.

Mehr als 210 Millionen Tonne Asche

Bei den Ausbrüchen des Calbuco kam niemand ums Leben, doch verwandelte seine Asche die normalerweise grüne Umgebung vor allem in der unmittelbaren Umgebung in eine graue Mondlandschaft, Tausende Weidetiere fanden nichts mehr zu fressen. Bis Sonntag spie der Vulkan mehr als 210 Millionen Tonnen Asche in die Luft.

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Die rund 1.500 Einwohner des bei Touristen beliebten Dorfs La Ensenada am Fuß des Calbuco nutzten die kurze Verschnaufpause am Sonntag, um tonnenweise Asche von Hausdächern und Straßen zu räumen. Sie lobten die Unterstützung der Soldaten bei den Aufräumarbeiten. "Jede Hilfe ist uns willkommen, umso schneller kommen wir wieder auf die Füße", sagte die Dorfbewohnerin Sandra Ramirez. Doch wie auch ihre Nachbarn kehrte sie nach wenigen Stunden in ihre Notunterkunft außerhalb der für einen Umkreis von 20 Kilometern geltenden Evakuierungszone zurück.