"Alle, mit denen wir gesprochen haben, sind unterschiedlich betroffen", sagte Weiss. Rund 30 Personen wollen rasch ausfliegen. Teilweise gebe es auch wieder Flüge. "Das Honorarkonsulat versucht zu helfen." Die Lage in Nepal verschlechtere sich zunehmend, Geschäfte seien geschlossen, es gibt Probleme mit der Nahrungsmittel- und Wasserversorgung. "Das ist nicht mehr eine Urlaubsdestination, es ist ein Entwicklungsland, das sich in einer Katastrophe befindet", sagte Weiss.

Am Montag nahm auch die Hilfe aus Österreich konkrete Formen an. Aus dem Auslandskatastrophenfonds stellte die Republik 500.000 Euro zur Verfügung. Damit sollen rund 75.000 Personen in 15.000 Haushalten geholfen werden, hieß es aus dem Außenministerium. Die Caritas hat die Nothilfe für die Erdbebenopfer in Nepal auf 250.000 Euro aufgestockt. Das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) hat in einem ersten Schritt 100.000 Euro für Hilfe in Nepal zur Verfügung gestellt.

Zwei Experten des ÖRK reisten zur Unterstützung der Hilfskräfte in den von einem schweren Erdbeben getroffenen Himalaya-Staat Nepal. "Wir rechnen mit einem Einsatz von zumindest einem Monat", sagte Andrea Reisinger. Die Oberösterreicherin wird von dem Trinkwasserexperten Georg Ecker begleitet. Zwei österreichische Caritas Katastrophenhelfer - der Wiener Andreas Zinggl und der Tiroler Thomas Preindl - sind zur Unterstützung der lokalen Partner und zur Koordination der Hilfe auf dem Weg und sollten am Dienstag ankommen.

Das SOS-Kinderdorf Jorpati in Kathmandu hat am Montag bereits bis zu 1.000 Menschen unterstützt - mehr als 200 davon sind körperbehinderte Kinder und Jugendliche. "Sie werden mit Nahrung, Trinkwasser, Medikamenten und Zelten versorgt", hieß es in einer Aussendung.

Große Probleme mit "einfachen Hütten"

Der Tiroler Bergsteiger Peter Habeler befürchtete im Gespräch mit der APA noch mehr Opfer. Große Probleme gebe es in den "vielen Dörfern mit einfachen Hütten". "Das ist nicht Japan, wo man erdbebensicher gebaut hat, viele Behausungen wurden mit Ziegel errichtet", sagte Habeler. "Es ist ein völliges Chaos. Ein großes Problem ist die Wasserversorgung in den Städten", sagte der Extrembergsteiger. "Das Wasser geht aus, es gibt nichts mehr zu Essen, die Infrastruktur ist zerstört."

Die Situation nach dem Erdbeben sei "schlicht und einfach verheerend". "Es trifft immer die Ärmsten der Armen", sagte der Tiroler. Es müsse befürchtet werden, dass es in den Dörfern im Kathmandutal viel mehr Tote gibt, als bisher bekannt.

Der Grazer Clemens Strauss berichtete in einem Online-Tagebuch von seiner Expedition auf den höchsten Berg der Erde. Er war im vorgeschobenen Basislager (ABC, advanced base camp) auf der Nordseite des Everest in rund 6.400 Meter Höhe in Sicherheit. "Die Erde hat schon mehr als 24 Stunden nicht mehr gebebt", schrieb Strauss.

Die Tiroler Bergsteigerlegende Wolfgang Nairz befand sich zum Zeitpunkt des schweren Erdbebens gerade mit einer sechsköpfigen Gruppe auf einer Trekking-Rundtour im Everest-Gebiet. "Wir haben Riesenglück gehabt. Es ist einfach nur traurig", sagte Nairz am Montag in einem Telefongespräch mit der APA aus der Ortschaft Lukla im Nordosten Nepals. Im 2.860 Meter Höhe gelegenen Lukla ist die siebenköpfige Gruppe derzeit in einer Lodge untergebracht. Von dort könne man am nahegelegenen Flughafen die Rettung und Bergung der festsitzenden und verletzten Bergsteiger hautnah mitverfolgen. Im 15-Minuten-Takt würden Hubschrauber landen und auch Tote transportieren. Nairz rechnete damit, dass er und seine Kameraden erst in rund drei Tagen nach Kathmandu ausgeflogen werden können.

Spendenkonten:

Österreichische Rotes Kreuz: IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144 - BIC: GIBAATWWXXX - Kennwort: Erdbeben Nepal

SOS-Kinderdorf-Spendenkonto: IBAN: AT62 1600 0001 0117 3240 - BIC: BTVAAT22 - Kennwort Nepal Nothilfe

Plan International: IBAN: AT08 3100 0001 5097 8261 BIC: RZBAATWW Kennwort: Erdbebenhilfe Nepal

Arbeiter-Samariter-Bund: IBAN: AT97 1200 0006 5412 2001 - BIC: BKAUATWW - Kennwort: Erdbeben Nepal

Johanniter: BIC: BKAUATWWXXX, IBAN: AT30 1200 0006 8404 7707, Kennwort: Erdbeben Nepal

Caritas: IBAN: AT926000000007700004 - BIC: OPSKATWW - Kennwort: Erdbeben Nepal

CARE: IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 - BIC: OPSKATWW - Kennwort: Erdbeben Nepal

Dreikönigsaktion: IBAN: AT23 6000 0000 9300 0330 - Kennwort: Erdbebenhilfe Nepal

World Vision: IBAN: AT22 2011 1800 8008 1800 - BIC: GIBAATWW - Kennwort: Nepal

Diakonie: Nepal - IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333 - BIC: GIBAATWWXXX - Kennwort: Erdbeben

Jugend Eine Welt: IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000 - BIC: RZTIAT22 - Kennwort: Nothilfe

Ärzte ohne Grenzen: IBAN: AT43 2011 1289 2684 7600 - BIC: GIBAATWWXXX - Allgemeines Spendenkonto