Hunderte Bergsteiger und Sherpas haben am Samstag an die Opfer des schweren Lawinenunglücks am Mount Everest vor einem Jahr erinnert. "Alle Teams haben entschieden, heute nicht zu klettern, um an unsere Freunde zu erinnern, die wir im vergangenen Jahr verloren haben", sagte der Bergführer Pasang Sherpa am Samstag. "Es ist ein trauriger Tag für uns."

16 Sherpas waren am 18. April 2014 durch eine Lawine getötet worden, als sie eine Route zum Gipfel vorbereiteten. Es war das bisher schwerste Unglück auf dem 8.848 Meter hohen Berg im Himalaja. In einem Kloster in Kathmandu beteten am Samstag Mönche gemeinsam mit Angehörigen eines alleinerziehenden Sherpas, der fünf Kinder hinterließ. "Wir sind auf uns allein gestellt", sagte seine 20-jährige Tochter Chhechi Sherpa. "Ich bin nun das Familienoberhaupt und muss auf meine Geschwister und unser Haus aufpassen."

Die kurze Bergsteigersaison am höchsten Berg der Welt dauert von April bis Ende Mai, wenn die günstigsten Wetterbedingungen herrschen. Nach dem Unglück im vergangenen Jahr kündigte Nepal eine Reihe von Verbesserungen an. So soll die traditionelle Aufstiegsroute geändert werden, um die Sicherheit zu erhöhen. Zusätzlich sollen Ärzte in den Basislagern stationiert und die Wettervorhersagen verbessert werden.