Die drei getöteten Alpinisten aus Wien, Salzburg und Südtirol dürften in der kommenden Woche in ihre Heimat überführt werden.

Der schwerst verletzte Osttiroler wurde unterdessen weiter intensivmedizinisch im Krankenhaus in Grenoble betreut. Nach Angaben seiner Familie, die an Ort und Stelle war, sei sein Zustand "stabil", teilte der Alpenverein (OeAV) der APA mit. An einen Rücktransport bzw. eine Verlegung in eine österreichische Klinik sei derzeit nicht zu denken, hieß es.

"Ein sehr hartes Schneebrett"

Die beiden vom OeAV zur Unfallstelle geschickten Bergführer, die am Freitag sich ein Bild an Ort und Stelle im Ecrins-Massiv gemacht hätten, hätten die Schilderungen der übrigen Gruppenmitglieder bestätigt, berichtete OeAV-Generalsekretär Robert Renzler am Wochenende. Es habe sich um ein "sehr hartes Schneebrett" gehandelt, der Unfall sei nicht vorhersehbar gewesen. Auch die französischen Ermittlungen hätten dieses Schilderungen bestätigt, sagte Renzler.

Unter den Zurückgekehrten waren auch jene beiden österreichischen Bergführer, die am Donnerstag einvernommen worden waren. Sie stammen aus Tirol und der Steiermark und hatten sich am Freitag in einem Hotel befunden, wo sie notfallpsychologisch betreut wurden.

Die elfköpfige Gruppe war laut Angaben des OeAV am Mittwoch gegen 14.30 Uhr im Ecrins-Massiv am Col Emile Pic nahe der Ecrins-Hütte in rund 3.350 Metern Höhe von einem 80 Meter breiten und 250 Meter langen Schneebrett in die Tiefe gerissen worden, nachdem die Alpinisten eine Scharte bewältigt hatten. Sechs Teilnehmer wurden komplett, fünf teilweise verschüttet. Die Teilverschütteten konnten sich entweder selbst befreien, bzw. kamen ihnen Alpinisten zu Hilfe, die sich in diesem Bereich befunden hatten.

Tod an Ort und Stelle

Drei Alpinisten im Alter zwischen 20 und 25 Jahren aus Salzburg, Wien und Südtirol starben noch an Ort und Stelle. Der schwerverletzte Osttiroler wurde in die Klinik nach Grenoble geflogen. Die restlichen Gruppenmitglieder hatten die Nacht in der Ecris-Hütte verbracht und wurden Donnerstagvormittag mit Rettungshubschraubern nach Briancon ausgeflogen.

Die Tour in Frankreich war vom OeAV organisiert worden. In dem Gebiet hatte die Lawinenwarnstufe "3" geherrscht. Die Beteiligten würden "selbstverständlich auch weiterhin in jeder Hinsicht" unterstützt und im Aufarbeiten der Tragödie psychologisch begleitet, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme des OeAV. "Auf ausdrücklichen Wunsch der Teilnehmer" wurde darauf verwiesen, "dass sie das Erlebte nun verarbeiten müssen und daher nicht durch Medienanfragen in der Trauerarbeit zusätzlich belastet werden wollen".