Bei einem Schiffsunglück im Osten Russlands sind nach Medienberichten mindestens 54 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Nachrichtenagentur Interfax in der Nacht auf Donnerstag unter Berufung auf die örtlichen Behörden berichtete, wurden nach der nächtlichen Havarie des Fischtrawlers (Schleppnetzfischer) "Dalni Wostok" 63 Menschen gerettet.

Demnach wurden noch 15 weitere vermisst, da sich insgesamt 132 Menschen an Bord befanden. Die Ursache für den Untergang des Schiffes mit multinationaler Besatzung war zunächst unklar.

Das Schiff sank den Angaben zufolge vor der Halbinsel Kamtschatka, rund 250 Kilometer von der Stadt Magadan entfernt. Die Region im äußersten Osten Russlands ist dünn besiedelt. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Tass von mindestens 43 Toten berichtet.

800 Menschen bei Rettungsarbeiten

Ein Verantwortlicher der Rettungseinsätze sagte Tass, dass 78 Russen auf dem Trawler gewesen seien. Demnach waren auch mindestens 40 Seefahrer aus Myanmar (Burma) sowie weitere Passagiere aus Litauen, der Ukraine und aus Vanuatu an Bord. Der Verwaltung von Magadan zufolge waren rund 800 Menschen an den Rettungsarbeiten beteiligt.

Das russische Katastrophenschutzministerium war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Auch zur Unglücksursache lagen zunächst keine Informationen vor. In russischen Medien wurde die Möglichkeit diskutiert, dass das 104 Meter lange Schiff Eisblöcke gerammt haben könnte. Das Meer war zum Zeitpunkt des Unglücks relativ ruhig, die Temperaturen lagen um den Gefrierpunkt.