Bei dem Absturz des Germanwings-Airbus in Frankreich waren 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des örtlichen Joseph-König-Gymnasiums ums Leben gekommen. "Das Unfassbare ist geschehen", sagte der Haltener Bürgermeister Bodo Klimpel (CDU) während des Gottesdienstes. "Der Tod darf nicht das letzte Wort sein."

Auch der Direktor des Joseph-König-Gymnasiums, Ulrich Wessel, wandte sich an die Trauernden. "Keine Worte können beschreiben, was Sie durchgemacht haben", sagte der Schulleiter. "Tot ist man erst, wenn man vergessen ist." Fotos und Blumen erinnerten in der Kirche an die Absturzopfer.

Als Konsequenz aus der Germanwings-Katastrophe in den französischen Alpen will Berlin einem Bericht zufolge die Sicherheit im Flugverkehr verbessern. Wie die "Bild"-Zeitung vom Donnerstag unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete, prüft die deutsche Regierung derzeit unter anderem die Abschaffung der Totalverriegelung von Cockpit-Türen und einen intensiveren Austausch von Fluggastdaten.

Deutsche und französische Experten hätten eine entsprechende Arbeitsgruppe eingerichtet, hieß es. Der Zeitung zufolge prüft der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) zudem die Wiedereinführung der Ausweispflicht auf allen Flügen innerhalb der EU und im Schengenraum. Der Minister sagte der Zeitung, dass nach dem Unglück untersucht werden sollte, ob die Crew und die Passagiere als mögliche Gefährder bekannt waren. "Wir mussten aber feststellen, dass zunächst gar nicht klar war, wer überhaupt in dem Flugzeug saß."

Im Schengenraum wird die Identität der Passagiere seit dem Wegfall der Grenzen nicht mehr systematisch kontrolliert. So wird nach de Maizieres Aussage zum Beispiel auch dann nur der Name des ersten Passagiers erfasst, wenn ein Fluggast sein Ticket abgibt. Zudem spricht sich der Innenminister für einen besseren Austausch von Fluggastdaten mit Nicht-EU-Staaten aus, wie die Zeitung berichtete. Mit manchen Drittstaaten sei das nicht selbstverständlich, sagte er.

Der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings war am Dienstag vergangener Woche in den französischen Alpen zerschellt. Alle 150 Menschen an Bord starben. Der deutsche Copilot Andreas L. steht im Verdacht, die Maschine absichtlich gegen eine Bergwand gesteuert zu haben. Das Motiv ist unklar, doch soll der 27-Jährige wegen schwerer Depressionen mit Suizidgefahr früher in Behandlung gewesen sein. Am Tag des Unglücks war er laut Staatsanwaltschaft Düsseldorf krankgeschrieben.