Der Hirntumor sei "vollständig neutralisiert und enthält keine Krebszellen mehr", teilte Familienanwalt Juan Isidro Fernandez Diaz am Montag in Madrid mit.

Der Erfolg sei auf die Protonentherapie zurückzuführen, zu der Ashya im August aus Großbritannien in eine Klinik in Prag gebracht worden war. Der Fall hatte die Öffentlichkeit im Spätsommer in Atem gehalten: Die Eltern Brett und Naghmeh King hatten ihren kleinen Sohn nach einem Streit mit den Ärzten eigenmächtig aus einem Krankenhaus im englischen Southampton nach Spanien gebracht. Sie wollten statt der bisher angewandten Strahlen- und Chemotherapie die Behandlung seines Hirntumors mit Protonen versuchen, wie sie in Tschechien angeboten wird.

Internationale Fahndung

Die britischen Behörden leiteten daraufhin eine internationale Fahndung nach Ashya ein, weil für den Buben ohne medizinische Versorgung Lebensgefahr bestand. Den Eltern wurde wegen des eigenmächtigen Verhaltens zunächst das Sorgerecht entzogen. Sie wurden schließlich in Spanien gefasst und verbrachten mehrere Tage in einem Gefängnis, bis Großbritannien auf öffentlichen Druck hin die Entführungsvorwürfe zurücknahm und den Eltern das Sorgerecht für ihr Kind zurückgab.

Das britische Boulevardblatt "Sun" schrieb am Montag, Ashya habe "keinen Krebs mehr". Vater Brett wurde von dem Blatt mit den Worten zitiert: "Die Nachricht ist unglaublich, wir sind total glücklich." Vom medizinischen Standpunkt sei es noch zu früh, den Buben definitiv als geheilt einzustufen, sagte die Direktorin des Prager Proton Therapy Centers (PTC), wo Ashya im vergangenen Herbst behandelt worden war.