Der Auftritt eines als Sado-Maso-Milliardär Christian Grey aus der Erotik-Trilogie "Fifty Shades of Grey" verkleideten Elfjährigen bei einem Schulfest hat in Großbritannien Wirbel verursacht. Die Schüler der Trafford High School in Manchester sollten sich zum Welttag des Buches am Donnerstag als bekannte Figuren aus der Literatur verkleiden.

Daraufhin erschien der Elfjährige in der Schule im grauen Anzug mit Krawatte samt Elektrokabel, um mögliche devote Damen fesseln zu können. Der Bub durfte daraufhin nicht mit aufs Klassenfoto. Die Schule habe hohe Ansprüche an das Verhalten und den Schutz der Schüler, betonte Schulleiterin Lynn Nicholls.

Mutter nahm Sohn in Schutz

Die Mutter des Buben, Nicola Scholes, nahm ihren Sohn dagegen in Schutz. "Als er in die Schule kam, haben alle seine Mitschüler sofort erkannt, wen er darstellte", sagte sie am Freitag dem Sender ITV. Die Erotik-Trilogie "Fifty Shades of Grey" und die jüngst in die Kinos gekommene Verfilmung sei derart stark beworben worden, dass auch Kinder die Figuren kennen würden.

Natürlich habe ihr Sohn aber weder die Bücher gelesen noch den Film gesehen, betonte die 36-Jährige gegenüber der "Daily Mail". Die Reaktion der Schule sei "total unangemessen". "Ich weiß nicht, warum Sex als gefährlicher angesehen wird als ein Mörder", kommentierte sie mit Blick auf die Tatsache, dass ein Lehrer der Schule als Serienmörder Dexter aus der gleichnamigen Fernsehserie verkleidet zu dem Kostümfest gekommen war - ohne dass dies eine Diskussion ausgelöst hatte.