In Japan sorgt ein möglicherweise durch die grausigen Hinrichtungsvideos der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) inspirierter, brutaler Mord an einem 13-Jährigen für Aufsehen. Eine Woche nach der Tat in Kawasaki, einer Industriestadt südwestlich von Tokio, wurden am Freitag drei verdächtige Jugendliche festgenommen, wie örtliche Medien berichteten.

Leiche in Gestrüpp entdeckt

Es handle sich um den 18-jährigen Anführer einer Bande und zwei 17-Jährige. Die Leiche des 13-jährigen Schülers Ryota Uemura war am Freitag vergangener Woche in einem Gestrüpp in der Nähe des Flusses Kawasaki entdeckt worden. Auf seinen Hals war offenbar mehrfach mit einem Messer eingestochen worden. Die grausame Tat findet in den japanischen Medien große Beachtung, über jedes Detail wird ausführlich berichtet.

Das Boulevard-Magazin "Shukan Shincho" schrieb, die Wunden deuteten daraufhin, dass Ryota enthauptet werden sollte. Die Tat sei möglicherweise durch die IS-Enthauptungsvideos inspiriert worden, mutmaßten japanische Medien unter Berufung auf Polizeikreise und Spekulationen im Internet.

Von Terrormiliz "inspiriert"

Den Verdächtigen kam die Polizei durch Überwachungsvideos auf die Spur, die zeigen, wie sie mit dem Mordopfer zu dem Fluss gingen, aber ohne ihn zurückkamen. Ryota hatte offenbar seit November Kontakt zu der Bande älterer Schüler. Vorigen Monat wurde er den Medienberichten zufolge von der Bande verprügelt, weil er sich geweigert habe, für sie zu stehlen.

IS-Jihadisten hatten in den vergangenen Monaten immer wieder ausländische Geiseln brutal ermordet. Auch der japanische Kriegsreporter Kenji Goto und sein Freund Haruna Yukawa wurden von IS-Mitgliedern in Syrien enthauptet.