Die Polizei in Trient hat eine kriminelle Organisation mit Verbindungen nach Osteuropa und Griechenland zerschlagen. Die Bande soll 106 Tonnen Zigaretten, rund fünf Millionen Packungen, aus Osteuropa nach Italien geschleust haben. 88 Schmuggler seien in flagranti festgenommen, 301 Verdächtige angezeigt worden - Italiener, Griechen, Deutsche, Russen, Polen, Bulgaren, Ungarn, Rumänen und Letten.

Mit Lkw und Wohnwagen

Die Zigaretten wurden über den Brenner, Tarvis, Triest und die Adria-Häfen von Ancona, Bari und Brindisi nach Italien geschmuggelt, berichtete die Polizei am Dienstag. Die Ware war in Lkw, aber auch in Wohnwagen versteckt.

In Zeiten der Krise floriert in Italien der illegale Zigarettenhandel: Der Schmuggel verursache der EU und ihren Mitgliedsstaaten jährlich einen Schaden im Ausmaß von zehn Milliarden Euro, schätzen Experten. Die illegalen Zigaretten, die nicht den EU-Vorschriften für Nikotin-Höchstwerte entsprechen, gelten als potenziell gesundheitsschädlich. Sie werden mithilfe der italienischen Mafia in Richtung Südeuropa befördert. In Italien stammt jede zehnte gerauchte Zigarette aus dem Schmuggel. In Neapel ist der Anteil illegaler Zigaretten sogar auf 50,6 Prozent gestiegen.