Alle Österreicher seien "unverletzt und wohlauf". Der erste Abschleppversuch scheiterte an einem gerissenen Tau, wie die Nachrichtenagentur ANSA meldete. Zudem behinderte dichter Rauch den Einsatz im Dunklen. Am Montag gegen 6.00 Uhr waren dennoch 251 Menschen in Sicherheit gebracht worden, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA unter Berufung auf die Marine des Landes meldete. 227 weitere befanden sich noch auf der "Norman Atlantic".

Das Schiff befindet sich manövrierunfähig zwischen der italienischen und albanischen Küste. Sturm und hohe Wellen erschwerten die Rettung.

Ort noch unklar

Das Marine-Schiff "San Giorgio" übernahm am Sonntagabend die Einsatzleitung. Die Flammen an Bord der Fähre seien unter Kontrolle, meldete ANSA. Es könnte jedoch weitere Glutnester im Inneren des Schiffes geben, und es qualme weiter. Wohin die Fähre geschleppt wird, war noch nicht ganz klar - möglicherweise ins süditalienische Brindisi.

49 Passagieren, die von der in der Adria brennenden Fähre gerettet werden konnten, waren mit dem griechischen Schiff "Spirit of Piraeus" in Richtung Brindisi unterwegs. Alle Passagiere seien wohlauf, berichtete die italienische Marine.

Überbelastung mögliche Brandursache

Griechische Lkw-Fahrer an Bord der Fähre machten die Überbelastung des Schiffes für den Brand verantwortlich. An Bord des Schiffes befanden sich unzählige mit Olivenöl beladene Lkw. Die italienische Reederei Visentini bestritt Sicherheitsmängel an Bord der "Norman Atlantic". Das Schiff sei am 19. Dezember im griechischen Hafen Patras Sicherheitskontrollen unterzogen worden. Laut griechischen Medien waren Sicherheitsmängel aufgetaucht. Die griechischen Behörden hatten der Reederei zwei Monate Zeit gegeben, die Sicherheitsmängel zu beheben.

Der Brand war am Sonntag früh vermutlich auf dem Autodeck ausgebrochen, als das Schiff nordwestlich der Insel Korfu war. Die Fähre der griechischen Anek Lines war auf dem Weg von Patras in Griechenland nach Ancona in Italien. 478 Menschen waren an Bord.

Nach offiziellen Angaben starb ein Grieche beim Sprung von Bord. Mehrere Menschen, darunter eine Schwangere und Kinder, kamen ins Krankenhaus. Die meisten Menschen wurden mit Hubschraubern gerettet und auf andere Schiffe gebracht, die zur Hilfe geeilt waren.