Alle Österreicher seien "unverletzt und wohlauf". Der erste Abschleppversuch scheiterte an einem gerissenen Tau, wie die Nachrichtenagentur ANSA meldete. Zudem behinderte dichter Rauch den Einsatz im Dunklen.

194 Personen befanden sich am Montag noch an Bord der Fähre. Bisher konnten 284 Menschen in Sicherheit gebracht werden, wie die italienische Marine am Montagvormittag meldete. 60 Passagiere befinden sich an Bord des Schiffes der italienischen Marine "San Giorgio".

"Die Rettungsaktion läuft ohne Unterbrechungen weiter", berichtete die Marine. 49 gerettete Passagiere gingen an Bord des Schiffes "Spirit of Piraeus", das sie in die süditalienische Hafenstadt Brindisi bringen sollte. Wegen der schwierigen Wetterlage musste das Schiff jedoch bis Bari weiterfahren. Hier soll es am Vormittag eintreffen.

Die Flammen an Bord der Fähre seien unter Kontrolle, meldete ANSA. Es könnte jedoch weitere Glutnester im Inneren des Schiffes geben, und es qualme weiter. Das italienische Marine-Schiff "San Giorgio" übernahm am Sonntagabend die Einsatzleitung. Wohin die Fähre geschleppt wird, war noch nicht ganz klar, möglicherweise ins süditalienische Brindisi.

Die Autofähre war am Samstagnachmittag vom griechischen Hafen Patras in Richtung der italienischen Hafenstadt Ancona ausgelaufen. Nach einem Zwischenstopp in Igoumenitsa passierte sie in der Nacht auf Sonntag die Insel Korfu und geriet in Brand. Das Feuer brach vermutlich auf einem der Autodecks aus. Sieben Handelsschiffe bildeten einen Windschutz um die Fähre, die manövrierunfähig in Richtung der albanischen Küste trieb. Vier griechische und italienische Feuerwehrschiffe waren im Einsatz.

Griechische Lkw-Fahrer an Bord der Fähre machten die Überbelastung des Schiffes für den Brand verantwortlich. An Bord des Schiffes befanden sich unzählige mit Olivenöl beladene Lkw. Die italienische Reederei Visentini bestritt Sicherheitsmängel an Bord der "Norman Atlantic". Das Schiff sei am 19. Dezember im griechischen Hafen Patras Sicherheitskontrollen unterzogen worden. Laut griechischen Medien waren Sicherheitsmängel aufgetaucht. Die griechischen Behörden hatten der Reederei zwei Monate Zeit gegeben, die Sicherheitsmängel zu beheben.

Der Brand war am Sonntag früh vermutlich auf dem Autodeck ausgebrochen, als das Schiff nordwestlich der Insel Korfu war. Die Fähre der griechischen Anek Lines war auf dem Weg von Patras in Griechenland nach Ancona in Italien. 478 Menschen waren an Bord.

Nach offiziellen Angaben starb ein Grieche beim Sprung von Bord. Mehrere Menschen, darunter eine Schwangere und Kinder, kamen ins Krankenhaus. Die meisten Menschen wurden mit Hubschraubern gerettet und auf andere Schiffe gebracht, die zur Hilfe geeilt waren.