In den vergangenen zwei Jahren waren laut Xinhua etwa 190.000 Firmen mit Strafen belegt worden. Umweltschützer machen seit Jahren Unternehmen für einen großen Teil der massiven Verschmutzung in China verantwortlich. Trotz strenger Vorgaben setzten sich viele Betriebe einfach über Umweltrichtlinien hinweg. Seen sind verschmutzt, Agrarland verseucht und die Luft in den Großstädten oft gesundheitsgefährdend. Im vergangenen Jahr hatten laut einer Veröffentlichung des Umweltschutzministeriums nur 3 von 74 Großstädten den staatlichen Standard für gute Luft eingehalten.

Regierungschef Li Keqiang hatte im März einen Kampf gegen Umweltverschmutzung ausgerufen. Nach dreijähriger Beratung wurde im April erstmals seit 1989 das Umweltschutzgesetz verschärft. Statt einmaliger Strafen dürfen Behörden Unternehmen künftig für jeden Tag Zahlungen aufbrummen, den sie gegen die Umweltvorgaben verstoßen. Im kommenden Jahr treten die neuen Regelungen in Kraft.