Guerrero im Südwesten des Landes war zuletzt in den internationalen Fokus gerückt, nachdem Ende September Polizisten dort 43 Studenten verschleppt und der kriminellen Organisation "Guerreros Unidos" übergeben hatten. Bandenmitglieder räumten den Mord an den jungen Leuten inzwischen ein. Hinter dem Verbrechen sollen der Bürgermeister der Stadt Iguala und seine Frau stecken.

Zwei Monate nach dem mutmaßlichen Massaker an den 43 Studenten baut die mexikanische Regierung die Sicherheitsbehörden um. Präsident Enrique Pena Nieto kündigte am Donnerstag eine Reihe von Verfassungsreformen im Kampf gegen das organisierte Verbrechen und die Korruption an. "Nach Iguala muss sich Mexiko ändern", sagte der Staatschef.

Die häufig korrupten städtischen Polizeibehörden sollen abgeschafft und von besser ausgebildeten und bezahlten Einheiten auf bundesstaatlicher Ebene ersetzt werden. Kommende Woche wird die Gesetzesinitiative im Kongress eingebracht.

Zudem soll die Zentralregierung künftig direkt in die Lokalverwaltung eingreifen dürfen. So könnten laut dem Reformentwurf städtische Behörden aufgelöst werden, wenn diese vom organisierten Verbrechen infiltriert sind.

Außerdem will Pena Nieto die Zuständigkeiten in der Strafverfolgung neu regeln. "Wenn alle verantwortlich sind, ist am Ende niemand verantwortlich", sagte der Staatschef in seiner Grundsatzrede zur neuen Sicherheitsstrategie.

Um die sozialen Ursachen der grassierenden Gewalt zu bekämpfen, will Pena Nieto einen Entwicklungsplan für die verarmten Bundesstaaten Guerrero, Oaxaca und Chiapas im Süden des Landes vorlegen. In drei Sonderwirtschaftszonen sollen das Ausbildungswesen und die Landwirtschaft unterstützt werden.