Auf der Suche nach den flüchtigen Tätern wurden demnach Nachbardörfer rings um die 161 Hektar große Plantage im Bundesstaat Westbengalen durchkämmt. Nach Polizeiangaben war der Plantagenbesitzer Mitte November zu Schlichtungsgesprächen mit der Belegschaft angereist. Er habe selbst nicht auf der Plantage gelebt und sei offenbar mit der Zahlung mehrerer Monatslöhne in Verzug gewesen.

Arbeitskräfte auf indischen Teeplantagen werden meist schlecht bezahlt und leben oft unter armseligen Bedingungen in abgelegenen Gegenden. Bürgerrechtsgruppen kritisieren, dass ihnen neben fairen Arbeitsbedingungen auch Gesundheitsfürsorge verwehrt werde und sich die Polizei kaum für ihr Schicksal interessiere.

Im vergangenen Jahr hatten Beschäftigte einer Teeplantage im benachbarten Bundesstaat Assam ihren Chef und dessen Ehefrau zu Tode geknüppelt sowie das Anwesen der beiden angezündet. Auch diese Gewalttat wurde auf ausstehende Löhne und andere Streitfragen zurückgeführt.