Vor der Entscheidung über die Anklage gegen einen weißen Polizisten in der US-Stadt Ferguson warnt der Vater des erschossenen schwarzen Jugendlichen Michael Brown vor gewalttätigen Protesten. "Anderen wehzutun und Eigentum zu zerstören ist nicht die Antwort", sagte Michael Brown Senior in einer in der Nacht auf Freitag veröffentlichten Erklärung.

"Was auch immer die Geschworenenjury entscheidet: Ich möchte nicht, dass der Tod meines Sohnes umsonst war", erklärte er in dem Video. Hintergrund ist die Sorge vor neuen Ausschreitungen, falls der Polizist Darren Wilson für seine Todesschüsse auf den unbewaffneten Teenager im August nicht juristisch zur Verantwortung gezogen wird. Die Entscheidung der zwölfköpfigen Geschworenenjury, ob er angeklagt und ein Gerichtsverfahren eröffnet werden soll, könnte bereits an diesem Wochenende fallen.

Neue Richtlinien für Polizisten

US-Justizminister Eric Holder kündigte am Freitag Richtlinien an, wie Polizisten lokaler Behörden die öffentliche Sicherheit wahren und zugleich die Meinungs- und Versammlungsfreiheit schützen können. Ohne konkret auf Ferguson einzugehen, erklärte er in einem Video, dass Voreingenommenheit bei Polizisten und ein Misstrauen von Gemeinden gegenüber Behörden Proteste ausgelöst hätten. Zugleich sprach er sich bei Demonstrationen für die Bürgerrechte zur Gewaltlosigkeit aus.

Holder hatte im September eine Untersuchung über mögliche Bürgerrechtsverletzungen durch die nahezu nur aus weißen Beamten bestehende Polizei in der überwiegend von Afroamerikanern bewohnten Stadt gestartet.

Aus Angst vor neuen Unruhen in Ferguson und St. Louis hatte der Gouverneur im US-Staat Missouri, Jay Nixon, vor einigen Tagen den Notstand ausgerufen und die Nationalgarde aktiviert. Sie soll die Polizei bei drohenden neuen Protesten unterstützen.