Wieder da. Wieder weg. Wieder da. Die koreanischen Stehaufmännchen von SsangYong (nach chinesischer jetzt in indischer Hand) scheinen sich gefangen zu haben und stellen mit dem Tivoli einen kompakten SUV in die Auslage. Sein Design mag zwar Geschmackssache sein, aber es ist modern und wohltuend wenig beliebig. Der positive Eindruck hält auch im Innenraum stand, wo die Materialanmutung nicht ramschig und das Multimediasystem mit Sieben-Zoll-Display und TomTom-Navi zwar einfach, aber auf der Höhe der Zeit ist.
Auch unterwegs knarzt und knirscht es nicht aus den Untiefen des Kunststoffkabinetts, stattdessen sorgt der luftig geschnittene Fahrgastraum für feine Platzverhältnisse. Die Lenkung ist etwas leichtgängig, lässt sich aber in drei Stufen an den persönlichen Vorlieben anpassen.
Beim durchforsten des Bordcomputers hinterlässt einen die Meldung „ILL.6“ auf der Anzeige ein wenig ratlos, aber dann kommt's. Beim Arretieren der Handbremse kommt einem fast der Hebel entgegen. Und auch wenn das im Endeffekt nicht wichtig wirklich ist, trübt das den bisher so strammen Eindruck des Tivoli. Das ist wie ein lascher Händedruck. Wenn man den Einstiegspreis von knapp 16.000 Euro verinnerlicht, sieht man die Sache mit der wackeligen Montage vielleicht milder, aber hier sitzen wir in der Topversion, für die immerhin schon rund 24.000 aufgerufen werden. Da hallt das Scheppern schon lauter nach.
Apropos. So in etwa lässt sich auch das Temperament des 1,6-Liter-Saugbenziners beschreiben. Beim Dahincruisen hat er seine Mitte gefunden und ist sehr angenehm leise, verlangt man ihm die vollen 128 PS ab, klingt er dann recht schnell gequält. Außerdem muss irgendwo zwischen ihm und dem etwas teigig zu schaltendem Getriebe ein Verständigungsproblem liegen - perfekt sind die beiden nicht aufeinander eingespielt. Der Tivoli soll aber auch mit einem Dieselmotor auf den Markt kommen. Und darauf sollte man warten.