Wir erinnern uns: Der Clubsport ist die verschärfte Version des GTI Performance, mit 265 PS, die per Overboost-Funktion für zehn Sekunden auf 290 Pferde anwachsen, einem kräftig nachgewürzten Fahrwerk und ummodellierten Schürzen plus einer verspoilerten Heckklappe, was alles zusammen den Anpressdruck deutlich erhöht. Alles also sehr ambitioniert und auch wirklich schnell, aber die Konkurrenz ist fast durchwegs stärker und schneller – und das darf im Jubiläumsjahr des GTI ja nun wirklich nicht sein.

Also rüstet VW nun auf. Der neue heißt GTI Clubsport S ist so etwas wie die Sportversion der Sportversion der Performance-Version, hat ein auf der Nürburgring-Nordschleife abgestimmtes Fahrwerk und zwar weiterhin den Zweiliter-VIerzylinder mit Turbolader, aber nun 310 PS. Sogar der Golf R hat zehn Pferde weniger und rein technisch gesehen, ist das nicht mehr als ein kleiner (dieses mal natürlich legaler) Eingriff in die Software der Motorsteuerung. Für den GTI bedeutet das aber vor allem: Die Rückkehr an die Spitze der Golf-Baureihe. Die Blamage, nur die Nummer zwei in der internen Hackordnung zu sein, anfangs hinter dem VR6, später R32 und dann R, wird nach 24 Jahren endlich aufgehoben.

Der GTI Clubsport S ist der schnellste Serienfrontriebler auf der Nordschleife
Der GTI Clubsport S ist der schnellste Serienfrontriebler auf der Nordschleife © VOLKSWAGEN

Damit der Haussegen in Wolfsburg aber nicht noch schiefer hängt, darf der Golf R seine Rolle als Übergolf aber weiterhin behalten, denn nur er hat Allradantrieb und ist auch als Kombi erhältlich. Doch in der Liga der heißen frontgetriebenen Kompakten, da möchte VW die Hackordnung komplett neu aufstellen: Dafür ist der GTI Clubsport S angetreten, den Rundenrekord für frontgetriebene Serienfahrzeuge auf der Nordschleife des Nürburgrings zu brechen. Und mit einer Rundenzeit von 07:49,21 Minuten hat er es gechafft. Ein schöneres Geburtstagsgeschenk kann man dem GTI nicht machen.