Das muss ihm erst einmal jemand nachmachen: Seit seinem Marktstart 2007 ist der Tiguan in Österreich durchgehend das meistverkaufte SUV seines Segments. Und ein zumindest ähnlich großer Erfolg wird wohl auch der zweiten Generation beschieden sein.

Optisch legt er mindestens zwei Scherflein nach, sechs Zentimeter länger macht das SUV aber auch beim Platzangebot einen großen Sprung nach vorne: Die Passagiere haben es jetzt luftiger und in den Laderaum passen 145 Liter mehr.

In Kombination mit der niedrigeren Ladekante, der um 18 Zentimeter verschiebbaren Rücksitzbank, dem ausklappbaren Tischchen im Fond und einer Heckklappe, die mit einem Fußschwenk unter dem hinteren Stoßfänger öffnet und schließt, empfiehlt er sich als kompetenter Alltagsallrounder. Rund 50 Kilo wiegt er weniger, kann dafür aber bis zu 2500 Kilogramm an den Haken nehmen.

Der Tiguan basiert technisch auf Volkswagens modularem Querbaukasten. Heißt: Beim Fahren gibt es keine Überraschungen. Er lässt sich präzise bewegen, die Lenkung ist feinfühliger und das SUV beherrscht die berühmte niedersächsische Fahrwerksabstimmung, die den massentauglichen Spagat zwischen Komfort und Knackigkeit hinkriegt.

Das Cockpit ist ein feiner und selbsterklärender Arbeitsplatz
Das Cockpit ist ein feiner und selbsterklärender Arbeitsplatz © VOLKSWAGEN

Zum Marktstart im April schon am Start sind der 1.4 TSI mit 125 und 150 PS sowie der 2.0 TDI in drei Leistungsstufen mit 115, 150 und 190 PS. Bis Juli kommen die Top-Motorisierungen mit 2.0 TSI (220 PS) und einem 240-PS-Diesel dazu. Frontantrieb oder Allrad, handgeschaltet oder mit DSG, (fast) alles ist möglich.

Im Cockpit prangt mit dem großen Touchscreen der aktuelle Infotainment-Stand des Konzernregals im Armaturenbrett, die Instrumente sind jetzt digital ausgeführt, Materialauswahl und Verarbeitung sind wie gewohnt top. Einzig am Head-up-Display kann man herummäkeln, das muss man nicht unbedingt bestellen.

Wer mit einer der Allradvarianten einen Hupfer ins Gelände wagen will, sollte wissen: Die Bodenfreiheit ist elf Millimeter höher als bei den Fronttrieblern, zusätzlich kann man eine Offroad-Front ordern. Damit versehen, beträgt der vordere Böschungswinkel in diesem Fall 25,6, der hintere 24,7 Grad. Neu ist auch der 4x4-Drehschalter namens Active Control, über den sich vier Fahrprofile aktivieren lassen. Abseits befestigter Straßen empfehlen sich „Offroad“ und „Offroad Individual“, für die Straße „Onroad“ oder im Winter „Snow“.

Und wer sich primär auf der Straße aufhalten will, tut das in dem Wissen, elektronische Schutzengel en masse um sich zu haben. Serienmäßig an Bord der Grundversion ist das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ inklusive City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung, der Spurhalteassistent „Lane Assist“ und die Multikollisionsbremse.

Neue Proportionen. Der Tiguan ist sechs Zentimeter länger, drei breiter und vier flacher geworden und bietet mehr Platz
Neue Proportionen. Der Tiguan ist sechs Zentimeter länger, drei breiter und vier flacher geworden und bietet mehr Platz © VOLKSWAGEN

Optional gibt es Müdigkeitserkennung, automatischen Distanzregelung, Stauassistent für automatische Fortbewegung im Stop-and-Go-Verkehr in Verbindung mit DSG, einen Spurwechselassistenten und Emergency Assist. Das System erkennt, dass der Fahrer nicht mehr reagiert und bremst den Wagen bis zum Stillstand ab.

Und sonst? Eine Crossover-Coupé-Variante und ein Plug-in-Hybrid sind wohl beschlossene Sache. Und sollte der Tiguan mit seinen 4,5 Metern dem einen oder anderen entwachsen sein, keine Panik: Die Lücke darunter schließt VW mit einem SUV auf Golf-Basis und einem im Polo-Format.