Erst der GLE, jetzt der GLC, bald der GLS. Bei Mercedes ist derzeit kein Ende im Gelände, da rollt ein SUV nach dem anderen in die freie Wildbahn. In der Mittelklasse war der kantige GLK ein bisschen der Außenseiter. Er war als Enkel des G eben recht rechteckig - das mochte man, oder eben nicht.

Deshalb geben ihm die Stuttgarter dem GLC nicht nur einen neuen Namen, sondern auch eine neue Designsprache und ein neues Format. Ersterer soll die technische Verwandtschaft zur C-Klasse betonen, zweitere die Optik auf einen allseits gefälligen gemeinsamen Nenner bringen und drittens die Problemzonen ausbügeln, die beim Vorgänger ein bissl gezwickt haben.

Im Vergleich zum Vorgänger ist der GLC um 12 cm auf 4,66 m gewachsen
Im Vergleich zum Vorgänger ist der GLC um 12 cm auf 4,66 m gewachsen © (c) Daimler AG

Im Detail bedeutet das einen Längenzuwachs von zwölf Zentimetern auf 4,66 Meter. Davon entfallen 2,87 Meter auf den Radstand, was in beachtlicher Beinfreiheit für die zweite Reihe mündet. Auch in der Breite hat er um fünf Zentimeter zugelegt. Jedenfalls kommen sich sogar drei Erwachsene auf der Rücksitzbank nicht in die Quere.

Auch die Koffer reisen jetzt komfortabler: Der GLC bietet 550 bis 1600 Liter Laderaum gepaart mit dem Stand der Technik beim Stauraumverwalten wie per Fußschwenk öffnender Heckklappe, auf Knopfdruck kollabierenden Sitzlehnen oder ein sich dank Luftfederung für das Einladen um vier Zentimeter absenkendem Gepäckabteil.

Der GLC bietet 550 bis 1600 Liter Laderaum
Der GLC bietet 550 bis 1600 Liter Laderaum © (c) Daimler AG

So viel zu schnöden Fakten, jetzt zum Feeling: Beim Cockpit haben die Stuttgarter Inneneinrichter alles ausgepackt, was gut und schön ist. Holz, Leder, Hightech – von allem die feine Ware. Die optionale Luftfederung breitet unter den Passagieren einen flauschigen Teppich aus, das hat den Anflug einer S-Klasse im ersten Stock.

Wie sich der stämmige Schwabe durch die Kurven schupfen lässt, das kann sich dennoch wirklich sehen, oder vielmehr fühlen lassen. Serienmäßig bringt er fünf Fahrdynamikprogramme mit, die Spielarten von Comfort bis Sport+ beherrscht. Die 2,2-Liter-Diesel mit 170 und 204 PS sind dick in Dämmmaterial gehüllt, was der gelungen leisen Geräuschkulisse einen großen Gefallen tut, und von schnellem Antritt.

Beim Cockpit haben die Stuttgarter Inneneinrichter alles ausgepackt, was gut und schön ist
Beim Cockpit haben die Stuttgarter Inneneinrichter alles ausgepackt, was gut und schön ist © (c) Daimler AG

Der Benziner steht mit 211 PS ebenfalls gut im Futter, beim in der Pipeline befindlichen Plug-in-Hybrid 350 e arbeitet er mit einem 116 PS starken E-Motor zusammen, was in einer Systemleistung von 320 PS gipfelt. Der kombinierte Verbrauch liegt auf dem Papier bei 2,6 Litern (60 g CO2/km) bzw. 20 kWh auf 100 km, rein elektrisch soll der Hybrid 34 Kilometer weit stromern können (Ladedauer zwei bis vier Stunden). Die Batterien beschneiden den Laderaum um 155 Liter.

Außerdem stehen die Zeichen auf Coupè, damit dem BMW X4 in seiner Klasse nicht langweilig wird. In den Sternen steht noch der Starttermin für die neuen Reihensechszylinder. Und dann kommt da ja auch noch Eilpost von AMG aus Affalterbach.

Das optionale Offroadpaket pumpt den SUV in Kombination mit der Luftfederung um 23 Zentimeter höher
Das optionale Offroadpaket pumpt den SUV in Kombination mit der Luftfederung um 23 Zentimeter höher © (c) Daimler AG

Auch wenn kaum jemand seinen GLC durchs Gelände prügeln wird, ist es frei nach Joki Kirschner gut, dass man weiß, dass man's kann, wenn man's braucht. Und der GLC kann für einen designierten Boulevardcruiser so einiges abseits befestigter Straßen. Das optionale Offroadpaket pumpt den SUV in Kombination mit der Luftfederung um 23 Zentimeter höher und verpasst ihm einen Unterfahrschutz, sollte man es wirklich einmal zu bunt treiben.

Dazu kommen Fahrprogramme für Glätte, Steigungen oder „Freischaukeln“ aus der nächsten Schneehaufen, den der Räumdienst im Winter vor einem auftürmt. Obwohl er selbst bis zu 80 Kilo abgespeckt hat, nimmt der GLC mit den Dieseln 2,5 Tonnen an den Haken, 100 Kilo weniger zieht er bestückt mit dem Benziner.

Dazu kommen Fahrprogramme für Glätte, Steigungen oder „Freischaukeln“
Dazu kommen Fahrprogramme für Glätte, Steigungen oder „Freischaukeln“ © (c) Daimler AG

Wie bei den sicherheitsbedachten Sterndeutern üblich, gibt es Assistenzsysteme en masse. Hier ein kurzer Abriss: Serienmäßig sind Kollisions- und Aufmerksamkeitswarner, Seitenwind- und Fahrlichtassistent an Bord.

Gegen Aufpreis gibt es dann einen Vorgeschmack auf das autonome Autofahren: Lenk-Assistenz und Stop&Go-Pilot schleusen einen selbsttätig durch den Stau, der Notbremsassistent erkennt Fußgänger, der Totwinkelwarner lenkt im im Ernstfall gegen. Und, und, und …