Das war keine leichte Geburt. 13 Jahre hat sich Renault mit der fünften Generation des Espace Zeit gelassen. Und ihn bei der Gelegenheit neu erfunden. Die neuen Koordinaten: Mit 4,9 Meter Länge und 1,9 Meter Breite steht die Neuauflage größenmäßig quasi auf der Grundfläche des Grand Espace (diesmal wird nur ein Format angeboten), ist aber mit 1,7 Meter Höhe 71 Millimeter flacher.

Heißt unterm Strich: Der Nutzen allein ist es nicht mehr, der dem Renault seine Form gibt, das Vanhafte ist dem angesagten Crossovertum gewichen. Weniger braver Platzwart, dafür spaciger Major Tom.

Auf dem Tablet serviert: Auf dem senkrecht stehenden 8,7-Zoll-Touchscreen spielt das Multimediasystem R-Link 2 alle Stückln
Auf dem Tablet serviert: Auf dem senkrecht stehenden 8,7-Zoll-Touchscreen spielt das Multimediasystem R-Link 2 alle Stückln © RENAULT

Das Cockpit ist großes Kino. Die Instrumente werden auf einem TFT-Display dargestellt, das Wichtigste auf einem Head-up-Display zusammengefasst, in der Mitte des Armaturenbretts prangt der 8,7 Zoll große Touchscreen-Monitor mit Tabletanmutung, über den die meisten Funktionen gesteuert werden. Entsprechend knopflos ist das Cockpit, wobei man den für die Radio-Bedienung nicht unbedingt hätte einsparen müssen.

Das 2,8 m2 große Glasdach streckt sich auch über die zweite, mit drei Einzelsitzen bestückte Sitzreihe. Dahinter verstecken sich zwei weitere im Ladeboden und warten auf ihren Einsatz. Der Clou am Espace: Die Sitze der beiden hinteren Reihen kann man entweder über Tasten im Kofferraum einzeln zusammenklappen lassen oder über den Touchscreen bequem vom Chefsessel aus. Auf den beiden Notsitzen halten es Mittelgroße aus - nicht ewig, aber doch.

Flachdach. Der neue Espace ist bei ähnlichen Außenmaßen 250 Kilo leichter als der Vorgänger
Flachdach. Der neue Espace ist bei ähnlichen Außenmaßen 250 Kilo leichter als der Vorgänger © RENAULT

Motorisch tut sich Folgendes: Der 130-PS-Einstiegs-Diesel ist sechsgängig handgeschaltet, der 160-PSer hat ein sechsstufiges Doppelkupplungsgetriebe, das beim 200-PS-Benziner noch einen Gang zulegt. Allesamt aufgeladene 1600er-Vierzylinder, machen die Motoren den Espace nicht gerade zum TGV, wobei der 160-PS-Diesel am besten zum entspannten Wesen (nur die Lenkung dürfte feedbackfreudiger sein) des Raumgleiters passt.

Kommod und leise, wie er ist, kann man sich den Franzosen gut als kilometerfressenden Kompagnon vorstellen. In der Stadt spielt einem die optionale Allradlenkung 4Control in die Hand, die den Riesen recht wendig (11,1 m) macht.

Neben vier Fahrmodi (Komfort bis Sport) lassen sich die Interieur-Beleuchtung, Farbe und Darstellung der Instrumente programmieren. Mit dem Multi-Sense-System wird der Espace zum Auto à la carte.