Wespen und Bienen können schnell lästig werden. Besonders, wenn man sie als unerwünschten Copiloten hat. Immer wieder verirren sie sich ins Auto, unter den Sturzhelm oder ins Gewand und werden so zu unfreiwilligen, mitunter gefährlichen Beifahrern. „Auch wenn es schwer ist: Panik ist hier absolut fehl am Platz und kann schwere Unfälle nach sich ziehen“, sagt ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer.

„Das Beste in einer derartigen Situation ist, die Geschwindigkeit zu verringern und nach Möglichkeit anzuhalten.“ Keinesfalls sollte man sich während der Fahrt durch die Insektenjagd ablenken oder gar zu einer Notbremsung hinreißen zu lassen. Steht man erst einmal sicher am Fahrbahnrand, kann man sich in Ruhe darum kümmern, das Insekt wieder los zu werden.

Ruhe bewahren

Eine Wespe oder Biene im Auto kann auch rechtliche Folgen haben. „Man darf keinesfalls panisch herumfuchteln und damit die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren“, so Hoffer. Wer nicht sofort das Tempo reduziert und das Fahrzeug abstellt, sondern wegen des Insekts einen Unfall mit Personenschaden verursacht, kann strafrechtlich dafür haftbar gemacht werden. „Möglicherweise kommt es auch zu einem Einwand der Kaskoversicherung, die eine Leistung wegen grober Fahrlässigkeit ablehnt. Entsprechende Urteile gibt es bereits“, weiß der ÖAMTC-Chefjurist.

Fenster oder Visier immer schließen

Zwar kann man nicht ausschließen, dass man während der Fahrt plötzlich Gesellschaft von einer Wespe oder Biene hat – man kann jedoch das Risiko eines Zusammentreffens minimieren. Vor der Ab- oder Weiterfahrt ist eine Kontrolle sinnvoll, ob sich ein Insekt im Fahrzeug befindet. „Beim Parken sollte man darauf achten, das Fahrzeug nicht unter blühenden Bäumen oder neben überfüllten Mülltonnen abzustellen und die Fahrzeugfenster geschlossen zu lassen“, rät ÖAMTC-Experte Hoffer. „Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, sollte auch während der Fahrt keinesfalls die Fenster öffnen.“

Notfallset für Allergiker

Besonders aufpassen müssen Motorradfahrer. „Diese haben meist keine Chance das Tier ohne Stich loszuwerden“, warnt Hoffer. „Daher ist es für Zweiradfahrer ganz wichtig, immer mit geschlossenem Visier zu fahren und auch niemals die Bekleidung offen zu lassen.“

Ganz gleich ob Fußgänger, Radler, Motorrad- oder Autofahrer – wer weiß, dass er unter einer Insektengiftallergie leidet, sollte stets ein Notfallset mit sich führen und im Falle eines Stiches sofort die Medikamente einnehmen.