Volkswagen will mit neuen Modellen das Wachstum in China wieder beschleunigen. Dort hatte der deutsche Autobauer im ersten Quartal Probleme, mit dem Gesamtmarkt Schritt zu halten, wie China-Vorstand Jochem Heizmann am Sonntag vor Journalisten einräumte. Um dies zu ändern, prüfe der Konzern die Entwicklung günstiger Geländewagen (SUVs) und Kombiwagen (MPVs).

Schneller auf den Markt reagieren

Denn in diesen Segmenten habe es zuletzt die stärksten Zuwächse gegeben. Heizmann sprach von "konkreten Projekten", um das Problem anzugehen. "Wir sprechen über eine Produktfamilie dort. Wir sprechen nicht über ein oder zwei Autos", sagte er im Vorfeld der Automesse in Shanghai, die am Montag beginnt. Konzernangaben zufolge befinden sich die Entwicklungsvorhaben derzeit in der Sondierungsphase und sind noch nicht endgültig beschlossen.

Heizmann mahnte, Volkswagen müsse nicht nur neue Fabriken bauen und seine Fertigungskapazität in der Volksrepublik erhöhen, sondern auch schneller auf Marktentwicklungen reagieren. Es sei nicht ausgeschlossen, dass das Unternehmen Werke zukaufe, um seine Produktionsmöglichkeiten schneller auszuweiten.

Wichtigster Einzelmarkt

China ist der größte Einzelmarkt von VW. Im vergangenen Jahr hatte sich dort das Umsatzplus des Konzerns im Pkw-Geschäft auf 12,4 Prozent abgeschwächt von 16 Prozent 2013. Im ersten Quartal legte der chinesische Pkw-Markt nach Worten Heizmanns um 15 Prozent zu.

Trotz der Konjunkturabkühlung in der Volksrepublik halten die beiden Marktführer Volkswagen und General Motors an ihren Investitionsplänen fest. Auch die Rivalen Toyota und Ford verfolgen dort neue Expansionsprojekte. Sollte sich die Abschwächung des Wirtschaftswachstums auch im restlichen Jahresverlauf fortsetzen, müssten die Autokonzerne ihre Vorhaben aber womöglich überdenken, sagte Branchenexperte James Chao von IHS Automotive.