BMW-Tochter Mini zeigt auf der „Auto Shanghai 2015“ einen Blick in die Zukunft. Mit der Datenbrille „Augmented Vision“ sollen relevante Inhalte direkt ins Sichtfeld des Fahrers projiziert werden, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu verdecken.

Der Prototyp übernimmt etwa die Funktion eines Head-Up-Displays und blendet Geschwindigkeit oder Tempolimit stets an der gleichen Position oberhalb des Lenkrads ein. Dazu kommen Navigationspfeile die auf die Straße projiziert erscheinen, sodass der Blick stets auf den Verkehr gerichtet bleiben kann.

Ob Mini die Datenbrille auf den Markt bringt, ist noch nicht fix
Ob Mini die Datenbrille auf den Markt bringt, ist noch nicht fix © MINI

Zusätzlich ist eine kontaktanaloge Anzeige interessanter Orte entlang der Route, wie zum Beispiel freier Parkplätze, möglich. Die Brille übernimmt auch Funktionen der Fußgängernavigation wie zum Beispiel vom aktuellen Standort zum Fahrzeug oder vom Auto zum Ziel.

Bekommt der Fahrer ein SMS oder eine andere Kurznachricht, wird ein kleines Symbol in der Brille angezeigt und das Fahrzeug kann den Text vorlesen. Mit der Funktion „X-Ray-View“ soll der virtuelle Blick durch Fahrzeugteile wie die A-Säule oder Türen möglich sein, um verdeckte Bereiche sichtbar zu machen.

Geschwindigkeit, Tempolimit oder Navigationspfeile werden ins Sichtfeld projiziert
Geschwindigkeit, Tempolimit oder Navigationspfeile werden ins Sichtfeld projiziert © MINI

Eine weitere Funktion ist „Augmented Parking“, das Einparken durch das Einspielen der Bilder einer im rechten Außenspiegel verbauten Kamera erleichtern soll. So lässt sich der Abstand zum Randstein eindeutig und bequem feststellen.   

Man habe sich aber für die Entwicklung eines eigenen Prototyps entschieden, erklärte ein Sprecher von BMW, da bisher keine Datenbrillen auf dem Markt zu bekommen waren, die den Vorstellungen der Münchner entsprochen hätten. „Wir haben mit mehreren Firmen unseres Partners Qualcomm ein vernetztes System und eine Augmented-Reality-Brille im Mini-Design geschaffen, die das Erlebnis innerhalb und außerhalb des Fahrzeugs neu gestalten“, sagt Jörg Preißinger, Leiter des Projekts bei der BMW Group Forschung und Technik. Ob und wann BMW ein Serienmodell der Brille auf den Markt bringen wird, ist noch nicht entschieden.