Es ist ein ehrgeiziges Ziel, das sich Asfinag und Verkehrsministerium gesetzt haben: Österreich soll Europameister in der Verkehrssicherheit werden.

Um das zu erreichen, werden bis 2018 1,5 Milliarden Euro in die Tunnelsicherheit investiert. Zur Erinnerung: Als Folge der Brandkatastrophe am 29. Mai 1999 im Tauerntunnel mit zwölf Toten wurde ein Ausbauprogramm gesetzlich verankert, seit 2001 flossen rund vier Milliarden Euro in heimische Straßentunnels.

In den nächsten sechs Jahren werden mit den budgetierten 1,5 Milliarden österreichweit 81 Tunnelanlagen aus- oder neu gebaut und technisch modernisiert. Dazu gehört etwa die von der Joanneum Research entwickelte akustische Überwachung der Röhren, die zwei Jahre lang im Kirchdorftunnel auf der Brucker Schnellstraße getestet wurde.

Beim Neubau wird es aus steirischer Sicht erstmals Mitte Juli interessant. Der Ende 2009 gestartete Bau des zweiten Bosrucktunnels auf der Pyhrnautobahn (A 9) wird dann für den Verkehr freigegeben, die Sanierung der alten Röhre, die seit 1983 in Betrieb ist, beginnt unmittelbar danach. Ab Oktober wird das letzte große steirische Nadelöhr in Angriff genommen und der Bau des zweiten Gleinalmtunnels auf der A 9 gestartet. Das Projekt kostet aus heutiger Sicht 223 Millionen Euro und soll Ende 2017 fertig werden.

Die Sanierung der alten, 1978 eröffneten Gleinalmröhre ist mit 76 Millionen veranschlagt und dauert bis 2019. Erst dann gehört der Gegenverkehr in diesem mit 8,4 Kilometer drittlängsten österreichischen Straßentunnel der Vergangenheit an. Hält der Plan, schafft die Asfinag eine Punktlandung; denn die EU schreibt bis 2019 für alle Straßentunnels mit mehr als täglich 20.000 Fahrzeugen zweite Röhren vor.

Modernisiert werden bis 2018 außerdem die Tunnels Plabutsch, Gratkorn, Selzthal, Wald und Pretallerkogel auf der A 9. Die Sanierung des Niklasdorftunnels auf der Semmering Schnellstraße dauert noch ein Jahr. Von den 1,5 Milliarden fließen somit rund 500 Millionen in die Steiermark.