Lässt man das ablaufende Jahr Revue passieren, kommt man darum nicht herum, zu sagen: Da braut sich offensichtlich was zusammen. In den ersten elf Monaten wurden in der EU so wenig Neuwagen zugelassen wie seit 1993 nicht mehr, der Pkw-Markt wird vermutlich um neun Prozent zurückgehen.

Keine Ende der Flaute

Ein Ende der Flaute ist nicht abzusehen. Während der Motor in den USA, China und den Schwellenländern brummt, könnte die europäische Autoindustrie in die größte Krise seit Jahrzehnten schlittern. Und es sind nicht nur die Probleme der Südländer, auch der Kulturwandel wird spürbar, weil sich immer mehr junge Leute dem Auto verweigern. Die Hersteller sitzen auf Überkapazitäten in einem gesättigten Markt, erste Werke werden geschlossen. Ein Alarmzeichen.

Im Abwärtsstrudel 2012 landeten vor allem jene Hersteller, die ihre Autos vorwiegend in Europa verkaufen. Wie Fiat und Opel, aber auch Renault, Peugeot und Citroën. Wer in die Welt exportiert, spürt die Krise nur am Rande. Volkswagen strotzt auch in diesen Tagen vor Kraft, BMW meldet gerade wieder ein Rekordjahr. Echte Sieger in Europa gibt es nur wenige: Hyundai/Kia zum Beispiel, aber auch Dacia, eine Marke des Jahres. Negative Schlagzeilen lieferten heuer Lotus (wieder in Schieflage) und Lancia: Der kryptische Befund von Sergio Marchionne lässt um die Zukunft der Marke bangen.

Was sagt der Trend?

Was hat sich 2012 gut verkauft, wonach werden die Kunden 2013 greifen? Der Trend zu weniger PS und sparsamen Modellen ist eindeutig, daneben gewinnt Multimedia und die totale Vernetzung im Auto immer mehr an Bedeutung. Unverändert stark ist die Nachfrage im Segment der kompakten SUV. Auch bei den Alternativfahrzeugen tut sich was, weil Plug-in-Hybride zunehmend in Mode kommen und sich stärker ins Straßenbild drängen.

Und in den großen Metropolen wird Carsharing zu einem durchaus spannenden Thema.