Tiere haben keine Knautschzone - und Verkehrsunterricht schon gar nicht. Allein in der abgelaufenen Jagdsaison 2011 sind daher auf Österreichs Straßen 78.000 Wildtiere bei Zusammenstößen mit Fahrzeugen verendet, heißt es bei der Statistik Austria. Dabei wurden im Vorjahr insgesamt auch 115 Personen verletzt, für eine Person endete ein Wildunfall sogar tödlich. Jetzt im Herbst ist die Gefahr von Wildunfällen besonders hoch, warnen der Autofahrerklub Arbö und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). Hauptgrund sei das knapper werdende Futterangebot und die früh hereinbrechende Dämmerung, die Wildtiere schon aus ihren Verstecken treibt, selbst wenn auf den Straßen noch viel los ist. Die meisten Unfälle ereignen sich laut KfV jedoch in der Zeit zwischen 20 und 22 Uhr, wenn die Tiere am aktivsten sind.

Vorsicht. Besonders auf Freilandstraßen und in Walddurchfahrten ist derzeit also höchste Vorsicht geboten. Tauchen Wildtiere im Scheinwerferkegel auf, so raten Autofahrerclubs sofort langsamer zu werden, das Fernlicht auszuschalten (der Licht-Schock könnte Tiere zum Stehenbleiben auf der Straße zwingen) und wenn möglich zu hupen. In jedem Fall ist stets mit nachkommenden Tieren zu rechnen.

Ausweichmanöver. Bleibt keine Reaktionszeit mehr, so rät ÖAMTC-Verkehrsexperte Markus Schneider, riskante Ausweichmanöver unbedingt zu vermeiden: "Diese bergen meist ein noch höheres Risiko für Insassen und Gegenverkehr." Außerdem könnte es Probleme mit der Versicherung geben.

Polizei. Ist ein Wildunfall passiert, so muss auf jeden Fall die Polizei verständigt werden. Wer dies nicht tut, so warnt der Arbö, mache sich strafbar und bekomme keinen Schadenersatz durch die Versicherung. Selbst wenn ein angefahrenes Tier noch weglaufen konnte, ist die Polizei zu holen, die dann einen Jagdaufseher verständigt, um das Tier zu suchen. Und: Wer getötetes Wild mitnimmt, macht sich wegen Wilderei strafbar.