Der bizarre Streit um das Urheberrecht eines Affen an seinem Selfie schien eigentlich beigelegt. Doch nun hat ein US-Berufungsgericht in dem Fall überraschend geurteilt - und die Tierrechtsorganisation Peta mit harscher Kritik überzogen. Peta habe mit der Klage "institutionelle Interessen" verfolgt und das Tier nach der außergerichtlichen Einigung seinem Schicksal überlassen, hieß es.

Der Rechtsstreit drehte sich um Fotos, die ein Makake auf der indonesischen Insel Sulawesi 2011 von sich gemacht hatte. Der Affe "Naruto" drückte damals auf den Auslöser einer Kamera des britischen Naturfotografen David Slater, der die Fotos vermarktete. Peta klagte 2015 im Namen des Affen auf die Rechte an den Bildern, einigte sich im September aber außergerichtlich mit Slater.

Tiere könnten keine Urheberrechte besitzen und diese auch nicht einklagen, schrieb das Berufungsgericht in San Francisco nun. Als "Freund" des Affen habe die Organisation "versagt", schrieb Richter Carlos Bea. Die Peta-Mission zitierte er im 41 Seiten langen Urteil auch direkt: "Rätselhaft, wie Peta Tiere als "nicht zum Essen, Tragen, Experimentieren, zur Unterhaltung oder einer anderen Form der Misshandlung" vertritt und Naruto zugleich als ahnungslose Spielfigur für ideologische Ziele einzusetzen scheint".

Slater hatte erklärt, ein Viertel seiner Einnahmen von den Selfie-Bildern gemeinnützigen Organisationen zu stiften, die sich für den Schutz "Narutos" und seiner Artgenossen in Indonesien einsetzen.