Im Osten des Kongo sind mindestens 13 Mitarbeiter eines zum Schutz von Gorillas gegründeten Nationalparks entführt worden. Die Angestellten des Kahuzi-Biega-Parks in der Provinz Süd-Kivu seien noch am Leben, es werde um ihre Freilassung verhandelt, erklärte am Donnerstag der leitende Beamte des Gebiets Shabunda, Kashombana Bin Saleh.

Die Mitarbeiter waren demnach am Montag entführt worden. Der Verdacht fiel auf eine lokale Miliz. Vertreter der Zivilgesellschaft sprachen von bis zu 18 entführten Mitarbeitern.

In den tropischen Wäldern des Nationalparks sind die als stark gefährdet eingestuften Östlichen Flachlandgorillas (Gorilla beringei graueri) zu Hause, die zur Familie der Menschenaffen gehören.

Der Nationalpark gehört zum Unesco-Welterbe und hat eine Fläche von rund 6.000 Quadratkilometern - das entspricht annähernd der Hälfte Tirols. Experten gehen davon aus, dass es nur noch wenige Tausend Flachlandgorillas gibt. Sie werden häufig von Wilderern für ihr Fleisch getötet.

Im Ost-Kongo, vor allen in den Krisenprovinzen Nord- und Süd-Kivu, sind zahlreiche Milizen aktiv. Ihnen geht es häufig um die Kontrolle über die Bodenschätze des Gebiets, darunter zum Beispiel Gold, Coltan und Diamanten.