Nach der Tötung eines Fischotters am Samstag im Waldviertel haben WWF und Ökobüro eine aktuelle Rechtsmeinung an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und die Vertreter der NÖ Umweltbehörde übermittelt. Diese zeige, dass der Fischotterbescheid rechtlich auf tönernen Füßen stehe, vor allem basiere er auf falschen Bestandszahlen, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.

Für WWF-Expertin Christina Wolf-Petre sind die erste und alle folgenden Entnahmen "ganz klar rechtswidrig und sofort auszusetzen". Derartige Schnellschüsse seien reine Alibimaßnahmen auf Kosten der Natur.

Irreversibler Schaden

Derzeit liegt die Beschwerde von WWF und Ökobüro gegen den Tötungsbescheid des Landes NÖ beim Landesverwaltungsgericht. "Bevor das Gericht nicht entschieden hat, sollte von weiteren Entnahmen von Fischottern abgesehen werden. Die Grundlagen und Daten, auf denen der Tötungsbescheid beruht, sind nicht ausreichend", stellte Ökobüro-Geschäftsführer Thomas Alge am Donnerstag fest. Durch die Tötungen entstehe ein irreversibler Schaden, "denn die Otter werden nicht wieder lebendig, wenn uns das Gericht später Recht gibt".