Dafür waren rund 40 Experten und Soldaten aus Nepal 150 Kilometer weit in das Nachbarland gereist, wie ein Sprecher des Chitwan-Nationalparks am Mittwoch mitteilte. Mit der Hilfe von mehr als 100 indischen Tierschutzbeamten fingen sie die zwei erwachsenen Panzernashörner und zwei Kälber demnach mit einem Betäubungsgewehr ein und fuhren sie in einem Lastwagen zurück. Ein weiteres Nashorn, das die Fluten ebenfalls mitgerissen hätten, sei offenbar auch in Indien gesehen worden. Es werde gerettet, sobald es sich eindeutig identifizieren lasse, sagte der Sprecher.

Mindestens 130 Menschen bei Monsunregen ums Leben gekommen

Panzernashörner sind eine gefährdete Art. In Nepal hat sich ihre Zahl in den vergangenen Jahren allerdings auf fast 650 Tiere verdoppelt. Tagelanger Monsunregen hatte im Himalaya-Staat Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht, bei denen mindestens 130 Menschen ums Leben kamen. Auch die Nachbarländer Indien und Bangladesch wurden schwer getroffen.

Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sprach am Dienstag in einer Mitteilung von den schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten in Teilen Südasiens. Bis zu 700 Menschen seien gestorben. Hunderte weitere seien von der Außenwelt abgeschnitten, und ihnen gehe das Essen aus. Es könne zudem zum Ausbruch gefährlicher Krankheiten kommen.

Umstrittene Auktion in Südafrika

In Südafrika hat am Mittwoch eine international umstrittene Online-Auktion von 264 Nashorn-Hörnern begonnen. Auf der Website verschwand der Countdown bis zum Start und wurde ersetzt durch den Hinweis: "Erste legale Rhinozeros-Horn-Auktion in Südafrika".

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Die ursprünglich schon für Montag angesetzte Versteigerung war wegen nicht rechtzeitig vorliegender Genehmigungen verschoben worden. Die Hörner gehören einem südafrikanischen Züchter, der mit dem Erlös die Kosten für Hege und Pflege der ihm gehörenden 1.536 Dickhäuter decken will. Das Horn ist nur für den heimischen Markt bestimmt. "Die Auktion findet wie geplant statt", sagte der Anwalt des Züchters. Einen freien Zugang für die Medien zu der Auktion gibt es nicht.

Mehrere tausend Interessenten

Am Montag wird nach Angaben des Anwalts das Ergebnis der dreitägigen Versteigerung verkündet. Obwohl er keine konkreten Angaben zur Zahl der Bieter machen wollte, sind nach südafrikanischen Medienberichten "mehrere tausend" Interessenten registriert. Der Züchter bietet eine halbe Tonne der ihm gehörenden sechs Tonnen Horn.

Tierschützer befürchten, dass der Handel die Nachfrage befeuert und noch mehr Nashörner von Wilderern getötet werden. Das Horn gilt in Asien als Potenz- und Heilmittel und ist damit begehrt, obwohl sein medizinischer Nutzen unbewiesen ist. Die Auktion gilt als erste legale Versteigerung dieses Horns in Südafrika, seitdem das Land den Binnenhandel damit 2009 stoppte. Der Weg dafür war erst nach einem Rechtsstreit über mehrere Instanzen frei.