Der künftige US-Präsident Donald Trump mag nicht an den Klimawandel glauben, laut einer Studie beeinflusst die Erderwärmung schon jetzt die meisten Lebewesen auf der Erde. Die globale Erwärmung verändere 82 Prozent der ökologischen Schlüsselprozesse wie etwa Wanderungsbewegungen und genetische Vielfalt, heißt es in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Science".

Die Auswirkungen des Klimawandels seien zu Lande, in den Meeren und Süßwassergewässern nachweisbar - und das, obwohl sich die Erde bisher erst um ein Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erwärmt habe, heißt es in der Studie weiter.

Brett Scheffers von der University of Florida ist der führende Autor der Studie.

Genmutationen und veränderte Körpereigenschaften

Der Klimawandel führt laut Scheffers unter anderem zu individuellen Genmutationen und Veränderungen der körperlichen Eigenschaften von Lebewesen wie etwa der Größe. Außerdem zögen einige Arten wegen der Erderwärmung "in völlig neue Gebiete". Der Mensch bekomme die Veränderungen durch Epidemien, Ernteausfälle und weniger Ertrag bei der Fischerei zu spüren, heißt es in der Studie.

Für die Studie untersuchten die Wissenschafter 94 ökologische Prozesse, die in der Fachliteratur beschrieben wurden. Sie warnten, dass wegen der Erderwärmung Wetterextreme wie Stürme und Hitzewellen häufiger würden, die Ernährungssicherheit gefährdet werde und Lebensräume für Menschen und andere Lebewesen verloren gingen.

"Wir sind einfach überrascht über den Grad der Veränderung, den wir festgestellt haben, den viele in der Welt der Wissenschaft jahrzehntelang nicht erwartet haben", erklärte Co-Autor James Watson von der University of Queensland. "Es ist nicht mehr vernünftig, das als ein Problem der Zukunft zu betrachten, und wenn wir nicht schnell handeln, um die die Emissionen herunterzufahren, ist es wahrscheinlich, dass jedes Ökosystem der Erde sich noch zu unseren Lebzeiten grundlegend verändert."