Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe startet zum Schulbeginn eine Kampagne gegen Raserei. Mit Schildern mit der Aufschrift "Langsam fahren, Leid ersparen - Hier leben Kinder und Tiere!" und Autostickern mit "Bitte Abstand halten! Ich bremse für alle Tiere" möchte die Organisation an das Gewissen der Bevölkerung appellieren.

22.600 tote Hasen pro Jahr

Dem Straßenverkehr fielen in Österreich laut Statistik Austria in einem Jahr (April 2014 bis März 2015) unter anderem 37.400 Rehe, 22.600 Hasen und 7.000 Fasane zum Opfer. Die Dunkelziffer dürfte insbesondere bei Hasen viel höher liegen. Die Pfotenhilfe schätzt, dass in ganz Österreich mindestens 70.000 Katzen pro Jahr auf den Straßen getötet werden. Die Schilder und Autosticker können auf der Homepage der Pfotenhilfe gegen eine Spende bestellt werden und sind zur Montage am eigenen Gartenzaun oder Auto gedacht. An Straßen werden vorerst keine Plakate angebracht. Pfotenhilfe-Obfrau Johanna Stadler hofft, dass sich auch Gemeinden und Schulen an der Kampagne beteiligen wollen.

Zu wenige Warnschilder

"Im schlimmsten Fall geht ein Unfall mit etwa einem Reh nicht nur für das Tier mit Querschnittlähmung oder sogar tödlich aus. Da diverse Großplakate der Asfinag leider nur an Autobahnen zu finden sind, wo Tierunfälle durch die Einzäunung selten sind, haben wir uns zu dieser Info-Kampagne entschieden", sagte Stadler.

Fahrerflucht verlängert Leiden

Viele Tiere sterben nicht gleich durch den Unfall, sondern sind schwer verletzt. Die häufige Fahrerflucht verlängert die Schmerzen der Tiere. Die Pfotenhilfe erhalte immer wieder angefahrene, schwer verletzte Katzen, die gefunden wurden. Die Tierschutzorganisation bittet daher, bei einem Unfall mit einem Tier anzuhalten und bei sogenannten jagdbaren Wildtieren wie beispielsweise Rehe, Wildschweine, Hasen, Fasane die Polizei zurufen, diese verständigt dann den Jäger.

Bei Igeln, Eichhörnchen, Hunden oder Katzen sollen die Fahrer nachsehen ob das Tier noch lebt: Wenn ja, bittet die Organisation die Tiere zum nächsten Tierarzt zu bringen oder eine Tierschutzorganisation, Tierarzt oder Polizei zu verständigen. Wenn das Tier sicher tot ist, soll es an den Straßenrand gelegt werden, die Straßenmeisterei kümmert sich darum.