Die Temperaturen steigen, der Schnee geht zurück, die Frühlingsblüher sprießen in den Grünanlagen und die Hobbygärtner rüsten sich allmählich für die ersten Einsätze im heimischen Garten. Das ist der Zeitpunkt, an dem sich Vogelfreunde Gedanken um die gefiederten Tiere machen.

„Ab Ende März, Anfang April können wir mit der Rückkehr der Weißstörche rechnen“, erklärt Josef Haberl von der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht Lieboch. Bei ihrer Ankunft in der Steiermark benötigen die Störche einen Horst, einen Nistplatz, da die Brutzeit kurz bevorsteht. Der Horst ist das Zentrum des Storchs. Er ist Aussichtspunkt ins Nahrungsgebiet und die Jungstörche werden bis zu drei Monate lang im Horst aufgezogen. Doch einige Nistplätze der Störche sind über die Jahre in Mitleidenschaft gezogen worden. „Der Horst in Dietersdorf in der Gemeinde Zwaring-Pöls war rund 20 Jahre alt und ist in Schieflage geraten“, sagt Anton Plaschzug, Einsatzleiter der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht Lieboch.

Neues Heim


Da ein Storchenpaar seinem Horst über Jahrzehnte treu bleibt, war es den beiden Storchenbetreuern klar, dass sie schnell eine Lösung für den desolaten Horst finden müssen. „Wir haben kurzerhand einen neuen Horst konzipiert. Er hat einen Durchmesser von 1,3 Metern und wiegt 45 Kilogramm“, so Plaschzug.

Besonders interessant war der Abbau des bisherigen Horstes. „Kaum zu glauben, aber als Grundlage für den alten Nistplatz hat Holzwagenrad gedient. Darauf haben die Störche ihr Zuhause aufgebaut“, schmunzelt Haberl. Um den nahenden Störchen den Aufbau des neuen Nistplatzes zu erleichtern, wurde die neue Horstkonstruktion mit geschnittenen Weinreben ausgelebt. „Das ist wichtig. Ansonsten würden die Störche direkt auf dem Gitterkorb stehen“, mahnt Plaschzug. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, wann die großen weißen Vögel die Steiermark wider bevölkern.