Im Jahr 1795 setzte Napoleon Bonaparte, als kommandierender General der französischen Heimatarmee, einen Preis von 12.000 Goldfranc für ein Verfahren aus, mit dem man Nahrungsmittel haltbar machen und so Soldaten ohne Plünderungen ernähren konnte.

Die Idee, Nahrungsmittel in luftdicht verschlossenen Behältnissen zu erhitzen und dadurch zu konservieren, kam zuerst dem Pariser Konditor und Zuckerbäcker Nicolas Appert. Er verwendete dafür Glasflaschen. Seine Methode wurde von der französischen Marine geprüft und Appert bekam das Preisgeld 1810 ausbezahlt, für „Die Kunst alle animalischen und vegetabilischen Substanzen nämlich alle Gattungen Fleisch, Geflügel, Wildpret, Fische, Zugemüse, Kuchen - Arzneygewächse, Früchte, Sulzen, Säfte; ferner Bier, Kaffe, Thee u.s.w. in voller Frische, Schmackhaftigkeit und eigenthümlicher Würze mehrere Jahre zu erhalten".

Leicht und unzerbrechlich

Das Konservenglas hatte jedoch einen eklatanten Nachteil. Es war leicht zerbrechlich und besonders für den Transport in entlegene Gebiete, auch aufgrund seines Gewichts, nicht praktikabel. Dieses Problem löste schließlich der britische Kaufmann Peter Durand. Er kam 1810 auf die Idee, die Methode von Appert mit Blechkanistern umzusetzen und erfand damit die Konservendose. Seine Erfindung wurde am 25. August 1810 patentiert. Durand selbst befasste sich nicht mit der Produktion, das geschah erstmals durch die Briten Bryan Donkin und John Hall, denen er das Patent weiterverkaufte. Die beiden eröffneten 1813 eine Konservenfabrik und belieferten die britische Armee.

Für den Normalbürger aber blieb Dosenessen vorerst teurer Luxus. Dosenfleisch zum Beispiel wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts billiger als frisches. Als besondere Art der Konservendose entstand in den USA seit den 1930er Jahren die Getränkedose, hauptsächlich verwendet für Bier und Softdrinks.

Dose öffne dich!

Konserven wurden anfangs mit dem Beil, Hammer und Meißel oder einem großen Messer aufgebrochen. Der praktisch handhabbare Dosenöffner wurde, gut 45 Jahre nach der Erfindung der Konservendose, im Jahr 1855 von Robert Yeates erfunden. Yeates war eigentlich Hersteller von Besteck und chirurgischen Werkzeugen.

Vor allem Weißblech und Aluminiumblech werden als Material für Konservendosen verwendet. Weißblech ist ein dünnes Stahlblech, dessen Oberfläche durch ein Schmelztauchverfahren oder elektrolytisch mit Zinn beschichtet wurde, um den Stahl vor Korrosion zu schützen. In neuerer Zeit wird dafür auch chromatiertes (elektrolytisch verchromtes) Stahlblech verwendet.

Ein Denkmal gesetzt

Durch Andy Warhol schaffte es eine Reihe von Konservendosen zu Berühmtheit: 1962 hatte Warhol mit Campbell's Soup Cans seine erste Einzelausstellung. Er fertigte 32 fast identische Bilder, weil es die Suppenkonserve in ebenso vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen gab. Man begegnete diesen Bildern zunächst mit totalem Unverständnis, nur wenige Käufer erkannten die revolutionäre Idee hinter Warhols Methode der Vervielfältigung des Motivs, die ihn schließlich zur Pop-Art-Ikone machen würde. Einer von ihnen war der Schauspieler Dennis Hopper.

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Allerdings erhielt keiner der Handvoll Käufer sein Bild, für das jeder 100 Dollar bezahlt hätte, weil der Galerist Irving Blum in Absprache mit Warhol das Ensemble zusammen lassen wollte. Blum kaufte nach der Ausstellung die Bilder für 100.000 Dollar, obwohl Warhol nur insgesamt 1000 Dollar für die 32 Bilder wollte. 1996 wurde die Sammlung für 15 Millionen Dollar an das Museum of Modern Art in New York City veräußert.

Bleivergiftungen

Frühe Konservendosen wurden durch Verlöten mit Blei verschlossen. Das konnte unter ungünstigen Umständen zu einer Bleivergiftung nach dem Verzehr der eingedosten Lebensmittel führen. Bekannt geworden ist vor allem die Arktisexpedition des Briten Sir John Franklin von 1845 bis 1848, deren Mitglieder nach drei Jahren Dosennahrung an schwerer Bleivergiftung litten. Ebenfalls in der Arktis konnte Dosennahrung mit zu hohen Konzentrationen an Blei bei der Tragödie im Svenskhuset auf Spitzbergen 1872/1873 als Todesursache von 17 norwegischen Robbenjägern ausgemacht werden.

Kunststoffüberzug schützt

Heutige Konservendosen werden nach dem Befüllen durch Bördeln luftdicht verschlossen. Unter Bördeln versteht man das Umbiegen des Randes von Blechen mit einer Bördelmaschine oder von Hand. Dabei wird eine Versteifung der umgebogenen Kante erzielt oder eine Verbindung aus mehreren Bauteilen geschaffen. Auf der Innenseite sind heutige Dosen gewöhnlich mit einem Kunststoffüberzug versehen. Vor der Einführung des Kunststoffüberzugs war das Umfüllen des Inhalts in andere Gefäße erforderlich, da nach Luftzutritt durch Öffnen das Metall der Doseninnenseite mit dem Doseninhalt reagierte.