Das renommierte Londoner Naturhistorische Museum ist offenbar auf einen Schwindel hereingefallen: Bei seinem Fotowettbewerb im vergangenen Jahr zeichnete das Museum ein Bild aus, das einen ausgestopften Ameisenbären zeigte. Das Natural History Museum disqualifizierte deshalb am Freitag den Sieger.

Das Foto aus Brasilien hatte den Preis in der Kategorie "Tiere in ihrer natürlichen Umgebung" gewonnen - ausgestopfte Tiere passen hier naturgemäß nicht dazu. Es sei "höchst wahrscheinlich, dass das Tier auf dem prämierten Foto ausgestopft war", erklärte das Museum.

Das ausgestopfte Tier ist eine Attraktion im Emas Nationalpark
Das ausgestopfte Tier ist eine Attraktion im Emas Nationalpark © Twitter

Das Foto zeigte vorgeblich einen Ameisenbären bei der Mahlzeit an einem Ameisenhügel im brasilianischen Nationalpark Emas. Beim Museum gingen dann aber nach der Preisverleihung Hinweise ein, dass das gezeigte Tier sehr stark einem ausgestopften Ameisenbären ähnele, der im Besucherzentrum des Parks ausgestellt war.

Das Museum leitete eine gründliche Untersuchung ein und verglich Haltung, Körperbau, Fellstruktur und Musterung. Das Ergebnis: "Die Ähnlichkeiten sind zu groß, als dass es sich um zwei unterschiedliche Tiere handeln könnte." Der brasilianische Fotograf arbeitete den Angaben zufolge bei den Ermittlungen des Museums mit. Der Fotograf Marcio Cabral bestritt demnach allerdings vehement, dass er ein ausgestopften Tier fotografiert habe.