Im Nordosten Nigerias sind seit 2013 über 1000 Kinder von der islamistischen Terrormiliz Boko Haram verschleppt worden. Davon galten bis Ende 2017 noch rund 700 Kinder als vermisst, wie eine Sprecherin vom UNICEF, Eva Hinds, am Freitag mitteilte.

Die Entführung von 276 überwiegend christlichen Mädchen aus dem Ort Chibok vor vier Jahren sorgte weltweit für Entsetzen. Schätzungsweise 100 der Schülerinnen werden weiter vermisst. Anlässlich des vierten Jahrestags der Verschleppung am 14. April rief UNICEF dazu auf, die Gewalt gegen Kinder zu beenden und die Sicherheit an Schulen zu gewährleisten. Bei dem jüngsten Angriff auf eine Schule in Dapchi im Februar wurden erneut rund 110 Schülerinnen entführt, die meisten von ihnen wurden inzwischen freigelassen.

"Kinder haben das Recht auf Bildung und Schutz und das Klassenzimmer muss ein Ort sein, an dem sie sicher sind", sagte der UNICEF-Vertreter in Nigeria, Mohamed Malick Fall. Seit Beginn des Konflikts im Jahr 2009 in Nordosten Nigerias wurden UNICEF zufolge fast 3.000 Lehrer getötet und mehr als 1.400 Schulen zerstört.

Die Gewalt von Boko Haram hat im Nordosten Nigerias bereits über 20.000 Todesopfer gefordert. Rund 2,5 Millionen Menschen sind in der Region vor der Gewalt geflohen.