Im Kurierunternehmen FedEx in der Kleinstadt Schertz explodierte um 0.25 Uhr Ortszeit ein Paket auf einem Förderband, berichtete die Polizei. Lokale Medien zitierten Ermittler, wonach dieses Paket in Austin aufgegeben und an einen Adressaten in Austin unterwegs war.

Die Hauptstadt des Bundesstaates Texas liegt eine gute Autostunde von Schertz entfernt. Dort waren in einer Bombenserie seit Beginn des Monats zwei Menschen getötet und vier verletzt worden. "Wir untersuchen den Vorfall im Zusammenhang mit unserer laufenden Untersuchung", sagte FBI-Sprecherin Michelle Lee der Zeitung "Austin American-Statesman". Die Sender Fox San Antonio und KSAT-TV berichteten unter Berufung auf Ermittler, das Paket in Schertz habe Nägel und kleine Metallteile enthalten. Bei der Explosion sei ein Mensch leicht verletzt worden. In der Halle waren 75 Menschen.

Ermittler sehen Zusammenhang

Im März waren in Austin drei Paketbomben hochgegangen. Sie töteten zwei Menschen, zwei wurden schwer verletzt. In der Nacht auf Montag explodierte eine vierte Bombe. Sie wurde in einem Wohnviertel am Straßenrand abgelegt und von zwei Männern ausgelöst, die dort ihre Fahrräder entlang schoben. Beide wurden verletzt.

Die Polizei hatte nach dieser Tat mit einem Stolperdraht von einem deutlich höheren Level der Bedrohung gesprochen. Die Ermittler sahen einen Zusammenhang zwischen den ersten vier Bomben und sprachen von einem Serientäter. Für Hinweise sind insgesamt 115.000 Dollar Belohnung ausgesetzt.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben bisher keine Erkenntnisse über Hintergründe der Taten oder ein Motiv. In einem ungewöhnlichen Schritt rief sie den oder Täter öffentlich dazu auf, Kontakt aufzunehmen.

Nach den ersten drei Bomben hatten die Ermittler unter anderem ein rassistisches Motiv vermutet, weil die Opfer Afroamerikaner und eine Frau hispanischen Ursprungs waren. Die vierte Bombe passte aber nicht in dieses Muster, weil sie anders als die Pakete nicht genau adressiert war und jeden hätte treffen können.